3D-Modelle naturkundlicher Museumspräparate
3D-Modelle naturkundlicher Museumspräparate des Projekts "openVertebrate". Bildrechte: openVertebrate

Wissen-News Tausende Wirbeltier-Scans aus Museen für alle Menschen zugänglich

06. März 2024, 16:51 Uhr

Fünf Jahre lang wurden im Rahmen des Projekts "openVertebrate" die Präparate von 13.000 Wirbeltieren in 18 Naturkundemuseen gescannt. Jetzt sind die 3D-Bilder weltweit für alle Menschen via Internet frei zugänglich.

Fünf Jahre lang haben Forscher von 18 Naturkundemuseen in den USA die wissenschaftlichen Präparate von Wirbeltieren gescannt. Nun sind die 3D-Scans für alle Menschen online frei zugänglich. Eine Zusammenfassung des Projekts "openVertebrate" (oVert) veröffentlichten die Forscher in der Fachzeitschrift BioScience. Wie der leitende oVert-Forscher David Blackburn vom federführenden Florida Museum mitteilte, können "Wissenschaftler, Lehrer, Studenten und Künstler auf der ganzen Welt diese Daten aus der Ferne nutzen."

Zwischen 2017 und 2023 wurden für "openVertebrate" CT-Scans von mehr als 13.000 Exemplaren repräsentativer Arten im gesamten Stammbaum der Wirbeltiere durchgeführt. Dazu gehören mehr als die Hälfte aller Gattungen der Amphibien, Reptilien, Fische und Säugetiere. Der Großteil der oVert-Rekonstruktionen sind mit Computertomographen sichtbar gemachte Skelette. Einigen Proben wurde auch mit temporären Kontrastmitteln gefärbt, wodurch Weichteile wie Haut, Muskeln und andere Organe sichtbar wurden. Die 3D-Modelle geben einen intimen Einblick in das Innere von Präparaten, der bislang nur durch die Entfernung von Gewebeproben möglich war.

Die Sammlungen von Naturkundemuseen dokumentieren seit Jahrhunderten die immense Artenvielfalt auf der Erde. Die meisten Objekte bleiben jedoch hinter verschlossenen Türen und sind nur für Wissenschaftler zugänglich. Diese müssen entweder reisen, um Exemplare zu sehen, oder sich diese als Leihgaben schicken lassen. Durch "openVertebrate" ist es nun jedermann möglich, derartige Präparate als 3D-Scans online zu untersuchen. Sogar so große Objekte wie das Skelett eines Buckelwals oder eine Galapagos-Schildkröte wurden mit großem Aufwand für das oVert-Projekt gescannt.

(dn)

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