Wissen-News Weniger Erdbeeren, mehr Naturschutz: Viel Geld für Erhalt von Europas größtem Feuchtgebiet
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28. November 2023, 16:53 Uhr
Weil immer mehr Brunnen für Plantagen gebaut wurden, droht Europas größtes Feuchtgebiet im Süden Spaniens auszutrocknen. Nun nimmt Spanien 1,4 Milliarden Euro in die Hand, um das Naturschutzgebiet zu retten.
Spaniens Zentralregierung und die Regionalregierung Andalusiens haben den Streit über die Erhaltung des Naturschutzgebietes Doñana beigelegt. In der Region des Feuchtgebietes, das Unesco-Weltnaturerbe ist und durch hohe Grundwasserentnahme vor allem für Erdbeerfelder auszutrocknen drohte, will der Staat nun insgesamt 1,4 Milliarden Euro investieren. Ausgegeben werden soll das Geld für die Stilllegung und anschließende Renaturierung von Anbauflächen sowie weitere Maßnahmen zur Erhaltung des Feuchtgebietes und zur Verbesserung der Lage der Bauern.
Die Einigung sieht unter anderem vor, dass der Staat den Bauern für jeden stillgelegten Hektar bisheriger Anbaufläche über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt 100.000 Euro zahlt, heißt es. Weitere Beihilfen solle es für Bauern geben, die Flächen nicht renaturieren, sondern auf weniger bewässerungsintensive Anbauarten oder ökologischen Landbau umstellen wollten. Zudem sollten Kläranlagen, Kanäle und Rückhaltebecken ausgebaut und alternative Energien gefördert werden. 32 Millionen Euro seien für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen tausender Saisonarbeiter auf den Plantagen für Erdbeeren oder Blaubeeren und Werbung für den Markennamen Doñana als nachhaltiges Qualitätsprodukt vorgesehen.
In dem 1969 gegründeten Nationalpark Doñana, der zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer Pufferzone etwa halb so groß wie das Saarland ist, geht der Grundwasserspiegel schon seit Jahren zurück. Dazu tragen auch legale und illegale Brunnen bei, die benutzt werden, um große Wassermengen für die Frucht- und Gemüseplantagen abzuzweigen. Rund ein Drittel der dort produzierten Erdbeeren gingen 2021 nach Deutschland.
Das Feuchtgebiet an der Costa de la Luz weist eine einzigartige Vielfalt an Ökosystemen auf. Es beherbergt eine reiche Fauna und Flora, darunter gefährdete Arten wie den Kaiseradler, den Iberischen Luchs und die Maurische Landschildkröte, aber auch Wanderdünen, Strände, Wälder, Buschwerk und Sumpfgebiete. Hier sieht man auf kleinstem Gebiet verschiedenste Ökosysteme: Vom Marschland über Lagunen, Kiefernwälder, Ufer, Wanderdünen, Steilküsten und Kilometer lange, unberührte Strände.
rr/dpa
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