Ein junges Mädchen zeigt den Bildschirm eines Blutzuckermessgeräts mit den Ergebnissen eines Bluttests auf Diabetes in die Kamera.
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Wissen News Covid-Infektion im Kleinkindalter erhöht Risiko für Typ-1-Diabetes

08. Mai 2024, 14:10 Uhr

Während der Corona-Pandemie nahmen die Typ-1-Diabetes-Neuerkrankungen weltweit zu. Forscher der TU Dresden haben den Zusammenhang zwischen Covid und Diabetesrisiko bei Kleinkindern untersucht. Infektionen in frühen Lebensjahren befördern die Gefahr, später an Diabetes zu erkranken.

Dass es zwischen Viruserkrankungen und Diabetes Typ 1 einen Zusammenhang gibt, wird bereits länger vermutet. Grund dafür seien Inselautoantikörper, die Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreifen. Diese Zellen sind für die Produktion von Insulin verantwortlich, was wiederum maßgeblich den Blutzuckerspiegel reguliert. Insbesondere frühkindliche Virusinfektionen stehen im Verdacht, das Risiko für Diabetes-1 zu erhöhen.

Forscher der TU Dresden haben jetzt untersucht, ob dies auch für Infektionen mit SARS-CoV-2 gilt. Dazu untersuchten sie 885 Kinder im Alter von 4 bis 24 Monaten auf Inselautoantikörper und Corona-Antikörper. 170 Kinder, also fast 20 Prozent, entwickelten während der Pandemie Antikörper gegen SARS-CoV-2, was darauf hindeutet, dass sie mit dem Virus infiziert waren. In dieser Gruppe war die prozentuale Häufigkeit der Kinder, die zusätzlich Inselautoantikörper entwickelt haben, doppelt so hoch, als unter den Kindern ohne Corona-Infektion.

"Der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Inselautoantikörpern und der SARS-CoV-2-Infektion bei diesen Kindern ist verblüffend. Das bedeutendste Ergebnis ist jedoch, dass das Risiko, Inselautoantikörper zu entwickeln, bei den Kindern am höchsten war, die vor dem 19. Lebensmonat und insbesondere im Alter von einem Jahr mit SARS-CoV-2 infiziert waren", erklärt Forschungsgruppenleiter Ezio Bonifacio. "Diese Kinder hatten ein etwa fünf- bis zehnfach erhöhtes Risiko, Inselautoantikörper zu entwickeln, welche später im Leben zu Typ-1-Diabetes führen," so Bonifacio weiter. Die Erkenntnisse der Studie könnten dabei helfen, die Prävention der Erkrankung weiter voranzutreiben.

jar/pm

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 23. Juni 0023 | 10:06 Uhr

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