Wissen-News Chronische Einsamkeit könnte Schlaganfallrisiko bei Älteren erhöhen
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25. Juni 2024, 16:28 Uhr
Gibt es einen Zusammenhang zwischen chronischer Einsamkeit und dem Schlaganfallrisiko? Das untersuchte eine Studie unter Leitung der Harvard T.H. Chan School of Public Health. Dabei werteten die Forschenden Fragebögen zur Einsamkeit von fast 9.000 Studienteilnehmenden im Alter von mindestens 50 Jahren aus, die alle zuvor noch keinen Schlaganfall erlitten hatten. Der Fragebogen wurde von den Teilnehmenden nach vier Jahren erneut ausgefüllt.
Anhand einer Einsamkeitsskala teilten die Forschenden die Menschen anschließend in vier Gruppen ein. In der ersten Gruppe "Konstant niedrig" befinden sich diejenigen, die in beiden Befragungen niedrige Einsamkeitswerte erzielten. Außerdem gibt es die Gruppen "Remittierend", also Menschen, die in der ersten Befragung hohe und in der zweiten niedrige Werte erzielten. Darüber hinaus gibt es die Gruppen "Kürzlich aufgetreten" und "Konstant hoch".
Die Forschenden analysierten das Schlaganfallrisiko jeder Gruppe während des Nachbeobachtungszeitraums im Zusammenhang mit ihren Erfahrungen mit Einsamkeit, unter Kontrolle anderer Gesundheits- und Verhaltensrisikofaktoren. Die Ergebnisse zeigten laut der Forschenden einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und einem höheren Schlaganfallrisiko. Dabei erhöht chronische Einsamkeit das Risiko am stärksten. Teilnehmende, die zu beiden Befragungen von Einsamkeit berichteten, hatten ein 56 Prozent höheres Schlaganfallrisiko als Teilnehmende mit konstant niedrigem Einsamkeitswert. Die Forschenden stellen fest, dass Einsamkeit tiefgreifende gesundheitliche Folgen haben kann und deshalb Maßnahmen dagegen ergriffen werden sollten. Dabei sei es aber wichtig, speziell auf die Einsamkeit des einzelnen Menschen abzuzielen, weil diese eine subjektive Wahrnehmung ist und nicht mit sozialer Isolation verwechselt werden sollte.
Die Forschenden gaben außerdem an, dass noch mehr Forschungsarbeit notwendig sei, um den Zusammenhang besser zu verstehen. So sei die vorliegende Studie zum Beispiel wahrscheinlich nicht auf jüngere Menschen übertragbar, weil in der Studie nur Erwachsene mittleren Alters und ältere Menschen befragt wurden.
jes
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsachse gesund | 26. Oktober 2023 | 21:00 Uhr
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