
Wissen-News Zufällige Ähnlichkeiten wie der gleiche Vorname führen zu bevorzugter Behandlung
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29. November 2023, 14:02 Uhr
Wenn zwei Menschen zufällig etwas gemeinsam haben (wie Namen oder Geburtstag), neigen sie dazu, sich zu mögen, Bitten nachzukommen und Geheimnisse zu verraten, auch wenn das illegal oder unethisch ist, sagt eine Studie.
Um zu diesem Schluss zu kommen, hat die Studie mehr oder weniger das Pferd von hinten aufgezäumt. Denn die Wissenschaftler waren nicht dabei, als Sympathiebekundungen, Bevorzugungen oder Geheimnisverrate zwischen Menschen gleichen Vornamens stattfanden. Aber es muss sie gegeben haben, heißt es in der Studie, denn es geht um nachprüfbare Zahlen aus der Finanzwelt und um vornamensgleiche Paare von Geschäftsführern (CEOs) und Wertpapieranalysten.
In der Studie heißt es: "Problematisch wird die Bevorzugung, wenn sie dazu führt, dass Menschen rechtliche oder ethische Grenzen überschreiten." Gezeigt wird darin, dass die Prognosen des Analysten genauer sind, wenn der CEO und der Analyst zufällig den gleichen Vornamen tragen. Die Autoren schreiben: "Wir liefern übereinstimmende Beweise dafür, dass der Vorteil der Namensgleichheit wahrscheinlich auf die private Offenlegung von Informationen zurückzuführen ist, obwohl es für CEOs illegal ist, Informationen mit Wertpapieranalysten privat auszutauschen."
Untersucht wurden fast 200.000 jährliche Gewinnprognosen über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren. Heraus kam nicht nur, dass die Finanzprognose eines Analysten genauer ist, wenn er den gleichen Vornamen wie der CEO hat (und dass das mit dem unerlaubten privaten Teilen von Informationen zu tun haben muss), sondern dass dieser Effekt noch verstärkt wird, wenn der gemeinsame Vorname eher selten ist.
Einschränkend muss aber erwähnt werden, dass es sich bei den 592 gefundenen CEO-Analysten-Paaren gleichen Vornamens fast ausschließlich um Männer handelte, am häufigsten gab es ein Duo namens John (82-mal), David (71) und Michael (64). Frauen-Duos als CEO und Analystin gleichen Vornamens gab es nur drei, zweimal Elizabeth und einmal Laura. Die Autoren betonen außerdem, dass der Effekt der Namensgleichheit mit der Zeit abnimmt, je mehr Interaktionen zwischen CEOs und Analysten stattfinden.
Link zur Studie
Die Studie "Sharing names and information: Incidental similarities between CEOs and analysts can lead to favoritism in information disclosure" wurde im Journal "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht.
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