Gruppe Aga-Kröte unter undichter Wasserleitung
Die aus Südamerika eingeführte Aga-Kröte ist in Australien zur Plage geworden. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Wissen-News Australien geht auf Kröten-Jagd: Warum "Cane toads" eine Pest sind

11. Januar 2024, 21:35 Uhr

Aga-Kröten gelten in Australien als Plage. Jetzt startet wieder die alljährliche Großjagd auf die warzigen Tiere. Die Organisatoren versprechen "Spaß für die ganze Familie" - fordern aber auch eine humane Tötung.

In Australien beginnt am Wochenende wieder die jährliche Jagd auf eine giftige Riesenkröte. Denn gegen die ursprünglich aus Südamerika stammenden "Cane Toads", wie sie auf Englisch heißen, ist bislang kein Kraut gewachsen. Seit Jahren gibt es nächtliche Krötensammeltouren, mit dem Ziel, möglichst vielen der warzigen Froschlurche den Garaus zu machen. Grund: Sie vermehren sich enorm schnell und stellen eine massive Bedrohung für die einheimische Tierwelt dar. Vom 13. bis 21. Januar ist es wieder soweit: Die Naturschutzorganisation Watergum hat die Australier aufgerufen, sich möglichst zahlreich an der Großjagd zu beteiligen.

200 Millionen Exemplare bevölkern Australien

Aga-Kröten (wissenschaftlich Bufo marinus) stammen ursprünglich aus Südamerika. 1935 wurden sie in Australien eingeführt - mit der Idee, sie als Schädlingsbekämpfer in den Zuckerrohrplantagen zu nutzen. Aber das Projekt ging gewaltig nach hinten los: Die Allesfresser vermehrten sich massiv und wurden zur Plage. Da viele australische Tiere keine Giftresistenz gegen die Kröten haben, sind manche Säugetiere, Schlangen und Reptilien wegen der Invasion stark bedroht.

Bei jeder Brut können die Weibchen bis zu 35 000 Eier produzieren. Mittlerweile bevölkern mindestens 200 Millionen der Tiere, die bis zu zehn Jahre alt werden, das Land. "Das bedeutet, dass wirklich jede entfernte Aga-Kröte zählt!", betonen die Naturschützer. Die Jagd sei ein Spaß für die ganze Familie, verspricht Watergum. Wichtig sei es aber, die Tiere auf "humane Weise" zu töten. Dazu gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet. Die beste Methode sei es, einen Behälter mit den Kröten 24 Stunden in einen Kühlschrank zu stellen. "Während dieser Abkühlungsphase fallen die Kröten friedlich in eine Erstarrung, einen halbkomatösen Zustand, ähnlich dem Winterschlaf." Schmerzen würden sie dann nicht mehr empfinden. Anschließend sollen die Kröten 24 weitere Stunden in eine Gefrierkühltruhe und sterben dabei. Sofortiges Einfrieren ohne vorherige Abkühlung könne zu erheblichen Schmerzen für die Tiere führen, warnt die Organisation.

dpa/red

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