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Hoffnung bei Alzheimer Neue Alzheimer-Medikamente: Gedächtnisverlust lässt sich bremsen

21. März 2024, 11:01 Uhr

Neue Therapien gegen Alzheimer stehen kurz vor der Zulassung. Mit ihnen könne das Fortschreiten der Erkrankung zumindest verlangsamt werden, erklärt eine Forscherin der Leipziger Uniklinik.

Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA sind derzeit Anträge auf Zulassung für zwei neue Medikamente in Arbeit, die den Gedächtnisverlust bei Demenz im Alter bekämpfen sollen. In den USA ist eines davon bereits zugelassen. Für Neurologin Dorothee Saur, die am Universitätsklinikum Leipzig arbeitet, ist das ein echter Meilenstein auf den lange gewartet worden sei. Bisher gibt es nämlich noch keine wirksamen Therapien, um den bei einer Demenz einsetzenden Prozess des Abbaus kognitiver Fähigkeiten zu beeinflussen.

Neue Alzheimer-Medikamente: Wie wirken sie?

Die zwei neuen Therapien bremsen den Verlust der Gehirn- und Gedächtnisleistung, erklärt die Wissenschaftlerin. "Das geschieht, indem die verabreichten Antikörper das Immunsystem so stimulieren, dass dieses die vorhandenen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn, die Plaques, angreift und entsorgt. Das lässt sich mit speziellen PET-Gehirnscans gut nachvollziehen – vorhandene Ablagerungen verschwinden nahezu vollständig." Das klingt gut, wenn auch mit Einschränkungen: "Das Fortschreiten der Erkrankung wird aber weiterhin nicht gestoppt, nur deutlich verlangsamt. Für die Betroffenen macht das aber einen großen Unterschied: Das könnte weitere Lebensjahre mit geringeren Einschränkungen bedeuten."

Alzheimer-Bremse per Infusion

Die neuen Medikamente aus den USA werden als Infusion verabreicht und zwar im Abstand von mehreren Wochen. Eignen die sich eigentlich für alle, die an Demenz erkranken oder auch schon lange mit der Krankheit leben? Ein Hoffnungsschimmer vor allem für Menschen im sehr frühen Stadium der Demenz, betont Saur. Die neuen Methoden, etwa PET-Scans oder der Nervenwasserdiagnostik, könnten die Mediziner bereits in dieser Phase die Behandlung beginnen und so das Voranschreiten der Krankheit bis um 30 Prozent verlangsamen. Das sei ein echter Vorteil für die Patienten, denn die noch überwiegend intakten Hirnfunktionen verschlechtern sich damit möglicherweise nicht so schnell. Für diese Gruppe wäre daher der Effekt am größten, sodass man davon ausgeht, dass die Therapien für Frühverläufe zugelassen werden, auch wenn die Zulassungskriterien derzeit noch offen sind.

Links / Studien

Mehr Informationen zum Thema gibt es für ein Fachpublikum auf einem Symposium der Uniklinik Leipzig am 29. November.

cdi/lfw

Dieser Artikel wurde zuerst am 05.11.2023 veröffentlicht und im Februar ergänzt.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL - Das Nachrichtenradio | 27. Februar 2024 | 14:18 Uhr

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