Ein Forschungsteam der Universität Melbourne (Australien) konnte durch die Erhöhung der Vielfalt einheimischer Pflanzen in städtischen Gebieten einen Anstieg der Insektenarten beobachten. Innerhalb von drei Jahren haben sich die Insektenarten laut der im Fachmagazin Ecological Solutions and Evidence veröffentlichten Studie versiebenfacht.

Das Team hat sich dafür eine kleine Grünfläche in der Stadt Melbourne angeschaut. Je vielfältiger und komplexer die Pflanzengemeinschaften wurden, desto stärker nahm die biologische Vielfalt von Insekten zu. Das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit eines Anstieges der Wechselwirkung zwischen Insekten und Pflanzen.

"Unsere Ergebnisse liefern wichtige Beweise, die bewährte Praktiken bei der Gestaltung von Grünflächen unterstützen und dazu beitragen, politische Maßnahmen zur Abschwächung der negativen Auswirkungen der Urbanisierung auf Menschen und andere Arten wiederzubeleben", erklärte der Hauptautor der Studie, Luis Mata, in einer Pressemitteilung.

Anfangs bestand die untersuchte Grünanlage lediglich aus einer Rasenfläche mit zwei Bäumen. Unkrautjäten, das Auftragen von neuem Mutterboden, Bodenverdichtung und Düngung, organisches Mulchen und das Hinzufügen von zwölf einheimischen Pflanzenarten führte letztendlich zur Zunahme der Insektenvielfalt. Insgesamt wurden 94 Insektenarten identifiziert – 91 von ihnen waren im australischen Bundesstaat Victoria heimisch.

Bereits nach einem Jahr beherbergten die zwölf Pflanzenarten 4,9 Mal mehr Insektenarten als zuvor. Im dritten Jahr waren zwar nur noch neun Pflanzenarten übrig, die aber beherbergten sogar 7,3-mal mehr Insektenarten als die ursprünglich in der Grünfläche vorgefundenen.

Stadtbegrünung hat neben der Erhöhung der Vielfalt von Insekten weitere Vorteile: Das Wohlbefinden wird gestärkt und die mit dem Klimawandel verbundenen Hitzewellen in Städten können damit eingedämmt werden.