Viele Labels von Fischöl-Ergänzungsmitteln enthalten gesundheitsbezogene Angaben, die wissenschaftlich unbelegt sind. Zudem gehen die Angaben von unterschiedlichen Anbietern für Omega-3-Fettsäure-Nahrungsergänzungsmitteln sehr weit auseinander. Ein Forschungsteam hat die Angaben mit denen der Datenbank für Nahrungsergänzungsmittel der National Institutes of Health überprüft und ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Jama Cardiology veröffentlicht.

Insgesamt untersuchten sie 2.819 Fischöl-Ergänzungsmittel. Bei 74 Prozent fand sich mindestens eine gesundheitsbezogene Angabe auf der Verpackung. Davon wiederum machten 80 Prozent nur Angaben zur Struktur der Präparate und verprachen Nutzen wie die Förderung der Herzgesundheit. Lediglich 19 Prozent machten eine FDA-qualifizierte gesundheitsbezogene Angabe. Die FDA ist die Food and Drug Administration der USA – eine Behörde zur Marktüberwachung von Lebensmitteln, Medikamenten und Medizinprodukten.

Fischöl-Ergänzungen enthalten meistens Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Bei 255 der führenden Marken in den USA variierte die angegebene Tagesdosis stark.

"Nur eine kleine Minderheit der Präparate enthielt eine Tagesdosis von zwei Gramm der Kombination EPA+DHA, die zwar zur Senkung der Triglyceride empfohlen wird, aber auch das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen kann. Keines der Präparate enthielt einen potenziellen Warnhinweis zu diesem Risiko", heißt es in der Studie. Triglyceride werden auch Neutralfette genannt und sind eine Art von Fetten oder Lipiden, die im Blut zirkulieren. Das Forschungsteam fordert wegen den wissenschaftlich unbelegten gesundheitsbezogene Angaben eine größere Regulierung.

pk