Messgerät für Brustkrebs an einem BH
Ein neuer Brustkrebsscanner soll helfen, eine Erkrankung viel früher zu erkennen. Bildrechte: Canan Dagdeviren

Vorsorge Spezieller BH soll Brustkrebs früh erkennen können

01. Oktober 2023, 17:17 Uhr

Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, es ist die mit Abstand häufigste Krebsdiagnose bei Frauen. Soviel zur schlechten Nachricht. Die gute ist: Die Behandlungsmöglichkeiten werden immer besser und Frauen mit Brustkrebs haben bei frühzeitiger Diagnose wirklich gute Heilungschancen. Genau dort, setzt nun auch eine Entwicklung von Forscherinnen und Forschern aus den USA an.

Wer schon einmal bei einer Mammographie war, weiß es: die Untersuchung ist relativ aufwendig, die Geräte sind groß und sperrig, fast beängstigend und nur bei Fachärzten zu finden. In Ballungsräumen mit guter Gesundheitsversorgung stellt das alles kein großes Problem dar, in ländlichen Gebieten, in denen meist keine Fachzentren zu finden sind, hingegen schon. Wenn der Termin für die anstehende Mammographie in die nächste Stadt führt und Termine rar sind, steigt die Hürde für viele Frauen sich regelmäßig vorsorglich untersuchen zu lassen.

Mammographie
Eine Mammographier erfordert bisher aufwendige Technik. Bildrechte: IMAGO/Russian Look

Forscherinnen und Forscher in den USA haben deshalb ein tragbares Ultraschallgerät entwickelt, das genau diese Hürde überwinden soll. Es sieht aus wie eine futuristische BH-Hälfte, bestehend aus einem metallischen Wabenmuster. Das so genannte cUSBr-Patch, abgekürzt für “anpassbares Ultraschall-Brustpflaster", wird über Magnete an einen speziellen BH angehängt. In die verschiedenen Waben kann dann ein Mini-Ultraschallkopf montiert werden, wo er großflächige Scans anfertigt und das Brustgewebe aus mehreren Winkeln abbildet.

In der Fachzeitschrift Science Advances beschreibt das Team des Massachusetts Institute of Technology (MIT), wie das Gerät Ultraschallbilder mit einer Auflösung aufnehmen kann, die mit denen in medizinischen Zentren und Krankenhäusern vergleichbar ist.

Mit den Ultraschall-BHs könnten Frauen früher und öfter ihre Brust auf Tumore untersuchen

Das Forscherteam will damit vor allem der Gefahr von sogenannten Intervallkarzinomen vorbeugen, die zwischen regelmäßigen Mammografien zu wuchern beginnen. Die Projektleiterin Canan Dagdeviren, Professorin am MIT in Massachusetts hat dabei ein erklärtes Ziel: “Mein Ziel ist es, die Menschen zu erreichen, bei denen die Wahrscheinlichkeit, an Intervallkrebs zu erkranken, am größten ist. Mit häufigeren Untersuchungen wollen wir die Überlebensrate auf bis zu 98 Prozent erhöhen."

In Deutschland wird laut der Deutschen Krebsgesellschaft ungefähr 69.000-mal im Jahr die Diagnose „Mammakarzinom“ also Brustkrebs gestellt. Zusätzlich werden jedes Jahr etwa 6.000-mal Vorstufen diagnostiziert. Daniela Schmidt, Host des MDR Wissen Podcast “Meine Challenge” ist eine von ihnen.

2022 bekommt sie die Diagnose - ungewöhnlich früh mit erst 35 Jahren

Für sie beginnt damit eine Reise, die sie in sechs Podcastfolgen dokumentiert hat. “Die Challenge meines Lebens” erzählt den Weg durch die Diagnose Brustkrebs aus Sicht einer Wissenschaftsjournalistin und gleichzeitig auch mit den Augen einer Betroffenen.

Durch den Podcast hatte ich die Möglichkeit, mit irre tollen Expertinnen und Experten über alle möglichen Aspekte von Brustkrebs zu sprechen, von Risikofaktoren und Rückfallstatistiken bis hin zu Chemoglatze und Lebenshunger. Einerseits konnte ich meine eigenen Erfahrungen einbringen und habe dafür konkret Hilfe bekommen, andererseits hat der journalistische Blick ein wenig Distanz zwischen mich und das Thema gebracht und mich so emotional irgendwie ein wenig entlastet.

Daniela Schmidt, MDR Wissen Podcasthost

Frühzeitige Vorsorge war auch bei Daniela der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft ist die Sterberate bei Brustkrebs seit Jahrzehnten kontinuierlich rückläufig. Vor allem dank der rechtzeitigen Erkennung der Tumore. Rund 87 Prozent aller Frauen mit Brustkrebs-Diagnose sind nach 5 Jahren noch am Leben. Trotzdem: jährlich sterben auch über 18.000 Frauen an der Krankheit. Eine Statistik, die die Forscher und Forscherinnen rund um das cUSBr-Patch, das anpassbare Ultraschall-Brustpflaster aus Massachusetts, verbessern wollen. Bis dieses neuartige Gerät jedoch auch die deutschen Arztpraxen erreicht, finden Sie hier ein paar grundlegenden Tipps rund um die regelmäßige Brustkrebsvorsorge:

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