Recycling Neue Häuser könnten teilweise mit geschredderten Wegwerfwindeln gebaut werden
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23. Mai 2023, 11:08 Uhr
Ein Gebäude aus (zumindest acht Prozent) Windeln – diese wahrscheinlich etwas merkwürdige Vorstellung könnte demnächst Realität werden. Denn japanische Forschende haben untersucht, inwiefern es möglich ist, den Sand, der für die Herstellung von Beton normalerweise benötigt, durch Wegwerfwindeln zu ersetzen. Das Ergebnis: Es geht prinzipiell für einfach eingeschossige Häuser und zwar bis zu besagten acht Prozent.
Die Wissenschaftler testeten dafür verschiedene Betonmischungen, bei denen zu den gewöhnlichen Zutaten Zement, Sand, Kies und Wasser noch gereinigte, geschredderte Windeln kamen. Dabei wurde berechnet, wieviel Sand durch die Windeln ersetzt werden könnte, bevor die Betonmischung nicht mehr dem dauerhaften Druck nach dem Verbauen in ein Haus mit einer Grundfläche von 36 Quadratmetern aushalten kann. Bei einzelnen Gebäudebestandteilen wie Säulen und Trägern kamen die Experten sogar auf einen Windelanteil von 27 Prozent.
Bei einem eingeschossigen Gebäude mit der erwähnten Grundfläche würden so 1,7 Kubikmeter Windelmüll wiederverwendet. Bisher landet dieser hauptsächlich auf Deponien oder wird verbrannt. Die Studienautoren weisen allerdings darauf hin, dass noch diverse Bauschriften geändert werden müssten, damit Windel als Baustoff genutzt werden können.