Autoimmunerkrankungen Neue Erkenntnisse im Kampf gegen Rheuma
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11. Mai 2023, 10:24 Uhr
Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich die Gelenke entzünden können. Forschende der Unis Erlangen-Nürnberg, Ulm und Würzburg haben nun einen Therapieansatz auf der Basis von sogenannten intravenösen Immunglobulinen (IVIg) aus dem Blutplasma von gesunden Spendern genauer untersucht. Das Ergebnis: Die IVIg sind in der Lage, den selbstzerstörerischen Ab- und Umbau von Knochen und Knorpelgewebe im Gelenk zu unterdrücken, der im Rahmen der rheumatoiden Arthritis auftritt.
"Dieser durch die Entzündungsreaktion auftretende Knochenabbau führt sonst bei Patienten zu einer schweren Schädigung der Gelenke", erläutert der Projektleiter Prof. Falk Nimmerjahn. Die Ergebnisse der Studie zeigten nun erstmals, wie dieser Prozess auf molekularer Ebene durch Antikörper unterdrückt wird. Überraschend war für die Forschenden vor allem, dass Moleküle, die eigentlich mit der Abwehr von Erregern wie Bakterien und Pilzen in Verbindung gebracht werden, eine zentrale Rolle für die entzündungshemmende Wirkung von intravenösen Immunglobulinen spielen.
Dabei kam es in Abwesenheit dieser Rezeptoren zu einem Verlust der knochenschützenden und entzündungshemmenden Wirkung der Antikörper. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Entwicklung neuer Therapien bei Autoimmunerkrankungen und Entzündungen, die durch Zytokine und Autoantikörper ausgelöst werden. Die Wissenschaftler betonen, dass besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Erfolg des Projekts beigetragen habe.