Eine weiße etwa fußbalgroße Plastikkugel hat zahlreiche runde Öffnungen mit spiegelartigen Linden darin. 1 min
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MDR KULTUR - Das Radio Di 22.04.2025 17:01Uhr 00:23 min

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Geodäsie Der "Space-Trabi": Wie in Potsdam vor 30 Jahren Satellitenforschung begann

22. April 2025, 17:07 Uhr

Im April 1995 setzte die russische Raumstation Mir den ersten Satelliten des Potsdamer Geoforschungszentrums (GFZ) aus. Die Mission war der Start der bis heute andauernden weltraumgestützten Geoforschung.

Er hatte nur die Größe eines Fußballs und verfügte über keinen eigenen Antrieb: Vor 30 Jahren, am 19. April 1995 nahm der von seinen Erbauern "Space-Trabi" genannte Satellit GFZ-1 seine Arbeit auf. Die Kugel wurde an diesem Tag aus der russischen Raumstation "Mir" abgesetzt und umrundete anschließend die Erde fast 24.000 Mal auf einer niedrigen Umlaufbahn in etwa 400 Kilometern Höhe über dem Erdboden. Das Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam (GFZ), Nachfolger des Zentralinstituts für Physik der Erde der DDR, erforschte damit das Gravitationsfeld der Erde.

Ein Mann in weißem Kittel steht vor einer fußballgroßen weißen Plastikkugel mit zahlreichen runden Öffnungen darin
Der Satellit GFZ-1 bei Testmessungen in Moskau. Bildrechte: GFZ Potsdam

GFZ-1 war mit 60 Retroreflektoren ausgestattet. Von der Erde in den Weltraum gerichtete Laserstrahlen wurden von dem Satelliten zum Boden reflektiert. Über die Laufzeit des Lasers bestimmten die Forscher die exakte Position des Satelliten. So rekonstruierten sie die Umlaufbahn von GFZ-1. Das erlaubte Rückschlüsse auf die konkrete Gestalt des Gravitationsfeldes und damit auf die Masseverteilung auf der Erde. So können Geoforscher etwa die Folgen schmelzender Gletscher feststellen und außerdem Informationen über die Verteilung von Bodenfeuchte und Grundwasser gewinnen.

GFZ-1 oder "Space-Trabi" bildete den Auftakt zu einer ganzen Reihe weiterer Satellitenmissionen zur Erdbeobachtung. Von 2000 bis 2010 betrieb das GFZ den Nachfolger CHAMP. Seit 2013 ist es an der ESA-Mission SWARM beteiligt. Beide dienen ebenfalls der Vermessung des Erdschwerefelds. Überdies kooperiert das Institut seit 2002 mit der US-Weltraumagentur NASA, mit der es an den GRACE-Missionen arbeitet, die ebenfalls das Feld der Erdanziehungskraft vermessen. GFZ-1, der "Space-Trabi" verglühte bereits am 23. Juni 1999 in der oberen Erdatmosphäre.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 22. April 2025 | 16:45 Uhr

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