Schaf-Mama «Selma» (l), das Junge «Flumo» stehen auf einer Wiese.
Das Jungtier Flumo ist keine Schiege, sondern "nur" ein gewöhnliches Schaf. Bildrechte: picture alliance/dpa | Georg Wendt

Wissen-News DNA-Ergebnisse bringen Gewissheit: Ist Flumo Schiege oder Schaf?

01. Oktober 2024, 15:09 Uhr

Ende August machte ein Jungtier aus dem Norden bundesweit Schlagzeilen: Flumo. Es bestand die Möglichkeit, dass es eine Mischung aus Schaf und Ziege ist, eine "Schiege". Nun liegt das Ergebnis der DNA-Analyse vor.

Ernüchterung in Schafstall und Universität: Bei dem Mitte August auf einem Resthof bei Glücksburg an der Flensburger Förde geborenen Jungtier Flumo handelt es sich nicht, wie vermutet, um eine seltene Schiege. Die Analyse des Blutes habe ergeben, dass es sich um ein Schaf handelt und nicht um eine Mischung aus Schaf und Ziege, sagte der Nutztierforscher Clemens Falker-Gieske von der Universität Göttingen der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind schon ein bisschen enttäuscht, dass Flumo nun doch ein Schaf ist." Man habe gehofft, dass Flumo ein zweiter Ziege-Schaf-Hybrid ist, den man erforschen könnte. Auch der Besitzer es Tiers zeigte sich "nicht tieftraurig, aber enttäuscht", weil die Geschichte mit dem vermeintlich seltenen Hybriden jetzt vorbei sei.

Unbekannte Dunkelziffer

Vor zehn Jahren sorgte schon einmal ein solches Mischwesen für bundesweite Schlagzeilen, als im Landkreis Göttingen eine Schiege geboren wurde. Flumo sei der einzige Fall seitdem, der ihm bekannt sei, sagte Falker-Gieske. "Die Dunkelziffer kennen wir nicht." Es könne natürlich sein, dass es "hier und da" mal auftrete, dass Ziegen und Schafe Nachkommen zeugten. Schafe und Ziegen gehören biologisch zur gleichen Unterfamilie der Ziegenartigen. Sie haben aber einen unterschiedlichen Chromosomensatz. Während Ziegen 60 Chromosomen aufweisen, haben Schafe nur 54. Dies macht Kreuzungen schwierig.

Die Göttinger Forscher hätten mit Flumo ihre Arbeit zu den Hybriden gerne vertieft. "Wir haben uns erhofft, mit Flumo eine zweite Schiege für Analysen zu haben, weil es für uns schwierig war, nur mit einem Fall zu arbeiten", sagte Falker-Gieske. Drei Individuen seien ideal für Forschungsarbeiten, um belastbare Ergebnisse zu erzielen. Der Fall der Göttinger Schiege habe zu guten Ergebnissen geführt, eine zweite Schiege hätte die Forschungsergebnisse weiter validiert. Eine Frage wäre beispielsweise, ob es genetisch immer gleich ablaufe, wenn eine Schiege entsteht. Außerdem hatte die Göttinger Schiege eine Autoimmunerkrankung und die Forscher hätten gerne an einem weiteren Beispiel bestätigt, dass dies damit zusammenhängt, dass das Tier ein Hybrid ist.

dpa/jar

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Brisant | 30. August 2024 | 17:15 Uhr

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