Kleines Mädchen vor dem Fernseher
Welche Gefühle man beim Fernsehn oder anderen Aktivitäten hat, lässt sich auch an Hautreaktionen messen. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

WISSEN-NEWS Die Gefühle von Konsumenten erkennen? Das geht sogar ohne Kamera!

02. Dezember 2024, 13:16 Uhr

Die Gefühle der Menschen können auch mit Hautsensoren gemessen werden, um sie zum Beispiel für die Unterhaltungselektronik (Gaming und anderes) nutzen zu können. Für unterschiedliche Gefühle gibt es dabei auch unterschiedliche Reaktionszeiten.

In der Unterhaltungselektronik wird eine neue Grenze in Richtung Immersion überschritten: Eines Tages könnten digitale Geräte in der Lage sein, Dienstleistungen anzubieten, die auf den emotionalen Zustand der Nutzer reagieren. Dafür müssen die Geräte die Gefühle der Menschen erkennen. Dies geschieht üblicherweise mit Gesichtserkennung per Kamera – doch es gibt auch andere Messmöglichkeiten, wie ein Forschungsteam der Tokyo Metropolitan University zeigt.

Wenn Menschen unterschiedliche Dinge fühlen, verändern sich die elektrischen Eigenschaften ihrer Haut durch Schweiß drastisch, wobei Signale innerhalb von ein bis drei Sekunden nach dem ursprünglichen Reiz angezeigt werden. In ihrer jüngsten Arbeit konzentrierte sich das Team aus Japan darauf, wie schnell die Leitwertspur nach einem Reiz einen Höhepunkt erreicht und wie sie wieder in den Normalzustand abklingt.

Der Versuchsaufbau und seine Ergebnisse

In ihrem Experiment wurden die Freiwilligen gebeten, Sonden auf der Haut zu tragen und Videos anzusehen, die entweder gruselige Szenen aus Horrorfilmen, emotionale Szenen aus familiären Situationen oder lustige Handlungen von Komikern zeigten. Wichtig war, dass jede der Szenen klar definierte Punkte hatte, an denen ein bestimmter emotionaler Reiz ausgelöst wurde.

Dabei hielt die Reaktion auf Angst am längsten an. Dies könnte eine biologisch gewollte Eigenschaft sein, da es von Vorteil ist, wenn die Wahrnehmung von Gefahren intensiver geschieht. Beim Vergleich der Reaktionen auf Humor und emotionale Szenen schien die Reaktionen auf die Familiensituationen langsamer zuzunehmen. Die hervorgerufenen Emotionen waren höchstwahrscheinlich eine Mischung aus Traurigkeit und Glück. Es kann also sein, dass sich diese Reaktionen gegenseitig stören, was zu einer langsameren Veränderung führt.

Links/Studien

Die Pressemitteilung stammt vom 30. November 2024: When devices can read human emotions without a camera (Wenn Geräte menschliche Emotionen ohne Kamera lesen können).

Die Studie wurde am 15. Oktober 2024 in der Fachzeitschrift IEEE Access veröffentlicht: Differences in Dynamics of Skin Conductance Responses Caused by Videos Evoking Fear, Family Bonding, and Funniness (Unterschiede in der Dynamik der Hautleitfähigkeitsreaktionen, die durch Videos verursacht werden, die Angst, Familienbindung und Lustigkeit hervorrufen).

pk

Dieses Thema im Programm: ARD Audio | Meine Challenge | 22. März 2024 | 12:00 Uhr

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