BGR-Hubschrauber mit Messsonde
Ein BGR-Hubschrauber mit einer Messsonde. Bildrechte: BGR

Wissen-News Mess-Hubschrauber suchen im Harz-Untergrund nach Rohstoffen

12. August 2024, 12:55 Uhr

Mithilfe von Hubschrauber-Messflügen wird im Oberharz gezielt nach Rohstoffen gesucht. Auf der Basis der gewonnenen Daten entstehen 3-D-Modelle, die elektrische Leitfähigkeit und damit "Vererzungen" bis in ein Kilometer Tiefe anzeigen können.

Mit neuen Hubschrauber-Messflügen soll im Oberharz nach mineralischen Rohstoffvorkommen gesucht werden. Wie das federführende Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) in Hannover mitteilte, führen Forscher des LIAG und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sowie anderer Institute und Firmen – darunter des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (IPHT) Jena – vom 15. bis 24. August im West-Harz erneut geophysikalische Erkundungen mithilfe eines BGR-Hubschraubers durch.

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Fliegende Forschungs- und Messplattform

Der BGR-Hubschrauber Sikorsky S-76B ist eine europaweit einzigartige fliegende Forschungs- und Messplattform für geophysikalische und fernerkundliche Untersuchungen unter schwierigen topografischen Bedingungen. Die diesjährigen Hubschrauber-Messflüge sind den Angaben zufolge die dritte und letzte von insgesamt drei Messkampagnen im Oberharz. Die Flüge starten vom Segelflugplatz Bad Gandersheim. Sie sollen mehrere Messgebiete im Raum Clausthal-Zellerfeld, Kamschlacken, Osterode und Bad Grund überdecken. Wiederholungsflüge sollen zudem im Raum Schulenberg und Lautenthal stattfinden.

"Vererzungen" bis ein Kilometer Tiefe sichtbar

3-D-Modell zu Erzkörpern im Harz-Untergrund
Erstes 3-D-Modell zu leitenden Erzkörpern im Harz-Untergrund. Bildrechte: Dr. Thomas Günther / LIAG-Institut für Angewandte Geophysik

Die Messflüge sind Teil des Forschungsprojekts DESMEX-REAL. Ziel ist die Einrichtung eines sogenannten Reallabors in der "Altbergbauregion Oberharz". In dem Projekt werden neuste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen mit Archivdaten des früheren Bergbaus im Oberharz kombiniert. Eine LIAG-Auswertungssoftware erstellt dabei auf Basis der gemessenen Daten dreidimensionale Modelle der elektrischen Leitfähigkeit. Diese können Hinweise auf "Vererzungen" im Untergrund bis in eine Tiefe von zirka einem Kilometer geben.

Erstes 3-D-Modell potentieller Erzvorkommen

Den LIAG-Angaben zufolge liegen aus der Messkampagne 2022 bereits erste Ergebnisse in einem 3-D-Modell vor. Die weiteren geowissenschaftlichen Informationen sollen dem Institut zufolge bis zum Projektende zu einem 3-D-Untergrundmodell zusammengeführt werden. Einen Video-Download des ersten 3-D-Modells der elektrisch leitenden Schichten und damit potenziellen Erzvorkommen im Oberharz finden sie hier.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 10. August 2024 | 17:00 Uhr

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