Mondmission Orion-Raumschiff ist sicher gelandet: Artemis I ist zu Ende
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12. Dezember 2022, 09:00 Uhr
Das Orion-Raumschiff ist von seiner Reise zum Mond sicher zur Erde zurückgekehrt. Am 11. Dezember 2022 erfolgte der erfolgreiche Splashdown im Pazifik. Die Mission war laut Nasa ein Erfolg - und Deutschland hat dazu beigetragen.
Die Mondmission Artemis I ist vorbei. Das Orion-Raumschiff ist am Abend des 11. Dezember 2022 sicher im Pazifischen Ozean gelandet. Ursprünglich sollte das Raumschiff vor der Küste San Diegos (Kalifornien) mit einem Splashdown, also einer Landung auf dem Wasser, zur Erde zurückkehren. Doch wegen des schlechten Wetters musste der Landeplatz 560 Kilometer nach Süden verlagert werden.
Zuvor hatte das Raumschiff aber ein neues Wiedereintrittsverfahren getestet. Wie ein Stein übers Wasser hüpft, sollte das Raumschiff über die Erdatmosphäre springen, bevor es in sie eindringt. Dadurch soll die Landung sanfter erfolgen und der Landeplatz kann viel präziser bestimmt werden. Wie das genau funktioniert, erklären wir in unserer Vorankündigung zum Splashdown vom Orion-Raumschiff.
Artemis I: Orions Reise zum Mond
Nach 25 Tagen, zehn Stunden und 53 Minuten Flugzeit endete die erste Mondmission des Artemis-Programms. Am 16. November 2022 brach das Orion-Raumschiff mit der Mega-Mondrakete SLS (Space Launch System) um 01:47 Uhr (Eastern Standard Time, EST) vom US-amerikanischen Raumhafen Cape Canaveral (Florida, USA) in den Weltraum auf.
Während der Mission führte Orion zwei Vorbeiflüge am Mond durch und kam dabei bis auf knapp 128 Kilometer an die Mondoberfläche heran. Doch während seines Rundfluges entfernte sich Orion so weit von der Erde wie zuvor noch kein für menschliche Missionen gebautes Raumschiff: 432.194 Kilometer von der Erde entfernt. Die Internationale Raumstation ISS umkreist die Erde in einer durchschnittlichen Höhe von 407 Kilometern – Orion hatte somit mehr als den 1.000-fachen Abstand zur Erde im Vergleich zur ISS erreicht. Das war am 13. Flugtag der Mission, dem 28. November 2022.
Mit Deutschland zum Mond und wieder zurück
Am 1. Dezember 2022 machte sich das Raumschiff wieder auf seinen Heimweg. Das Einschwenken in die Erdatmosphäre begann zehn Tage darauf. Vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre trennte sich das Besatzungsmodul vom European Service Module der europäischen Raumfahrtbehörde Esa – das in Bremen bei Airbus gefertigt wird.
Weitere deutsche Technik wurde übrigens im Orion-Raumschiff selbst verbaut: Ein Sternen-Navigationsgerät von Jena Optronik aus Mitteldeutschland. Während des Wiedereintritts war Orion Temperaturen ausgesetzt, die mit etwa 2.760 Grad Celsius halb so heiß waren wie die Oberfläche der Sonne.
Abbremsmanöver für eine sanfte Landung
Innerhalb von etwa 20 Minuten verlangsamte Orion seine Geschwindigkeit von circa 40.200 Kilometern pro Stunde auf 32 Kilometer pro Stunde. Die Fallschirme der Raumkapsel halfen beim Reduzieren der Geschwindigkeit. Um 11:40 Uhr und 30 Sekunden (EST) dann die Meldung: Splashdown!
"Die Wasserung des Orion-Raumschiffs - die auf den Tag genau 50 Jahre nach der Mondlandung von Apollo 17 stattfand - ist der krönende Abschluss von Artemis I", erklärt Nasa-Administrator Bill Nelson in einem Pressestatement. In Deutschland war es dann 18:40 Uhr (MEZ).
Das Team der USS Portland arbeitet nun an der Bergung der Raumkapsel, die in einigen Tagen zurück an Land gebracht werden soll.
Nach dem landesweiten Transport zum Kennedy Space Center in Florida soll dann die Luke geöffnet werden, um anschließend die an Bord durchgeführten Experimente auszuwerten. Darunter ist auch das Mare-Experiment vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Mit Strahlenmessgeräten in zwei weiblichen Phantompuppen wurden Daten zur Weltraumstrahlung gesammelt.
Rekordbruch und der Grundstein für den Weg zum Mars
Auf seiner Reise durch den Weltraum hat Orion eine Strecke von rund 1,4 Millionen Kilometern hinter sich gebracht. Damit ist es weiter gereist als jedes andere für den menschlichen Transport konzipierte Raumschiff – damit wurde der Rekord der Apollo 13 Mission von 1970 gebrochen.
Artemis I war jedoch nur der Anfang. Mit Artemis II sollen ab 2024 bereits Menschen an Bord des Orion-Raumschiffs sein. Im Jahr darauf könnten sogar zwei Astronauten – die erste Frau und der nächste Mann, von denen eine Person ein farbiger Mensch sein wird – mit Artemis III auf der Mondoberfläche landen.
Glückwünsche zur erfolgreiche Mission gab es beispielsweise von der US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf Twitter: "Wir sind einen Schritt näher gekommen, Astronauten auf den Mond zu schicken." Oder auch vom deutschen Esa-Astronaut Alexander Gerst:
Laut dem stellvertretenden Nasa-Verwalter für das Missionsdirektorat für die Entwicklung von Erkundungssystemen, Jim Free, ist das der Aufbruch in eine neue Weltraum-Ära: "Dies ist der Beginn unseres Weges zu einer regelmäßigen Kadenz von Missionen und einer dauerhaften menschlichen Präsenz auf dem Mond für wissenschaftliche Entdeckungen und zur Vorbereitung menschlicher Missionen zum Mars."
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