Hirnforschung Auf dem Weg in die Matrix: Mikroboboter loggt sich in neuronale Netzwerke ein
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12. April 2023, 12:07 Uhr
Es klingt ein wenig wie im Kultfilm "Matrix": Forschende aus Südkorea haben einen Mikroroboter entwickelt, der neuronale Netzwerke bilden kann. Laut den Experten könnten ihre Erkenntnisse in Zukunft in vielen Feldern genutzt werden, etwa in der Zelltherapie oder der regenerativen Medizin.
Die Wissenschaftler um Prof. Hongsoo Choi führten dafür einen Mikroroboter in den Hippocampus einer Versuchsmaus ein. Der Hippocampus ist ein Teil des limbischen Systems und wichtig für die Gedächtnisbildung. Danach wurde mithilfe der sogenannten Immunofluoreszenz überprüft, ob sich der Roboter mit dem Gewebe des Hippocampus vernetzt hatte über sogenannte Neuriten, Zellfortsätze von Neuronen. Dies war genauso erfolgreich wie der Test, dass elektrische Signale über die Mikroroboter in das Hirngewebe weitergeleitet werden konnten. Es hatte sich letztlich ein künstliches neuronales Netzwerk gebildet.
"Wir haben bewiesen, dass ein Mikroroboter und das Nervengewebe eines Mäusegehirns funktionell verbunden werden können", erklärt Prof. Choi. "Die Technologie, die wir in dieser Studie entwickelt haben könnte künftig für sehr präzise Behandlungen benutzt werden, beispielsweise bei neurologischen Störungen oder auf dem Feld der Zelltherapie."
Link zur Studie: A Neurospheroid-Based Microrobot for Targeted Neural Connections in a Hippocampal Slice