Gehirnforschung Nostalgie kann Schmerzen lindern
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06. Mai 2024, 14:21 Uhr
In Erinnerungen zu schwelgen kann nicht nur angenehme Gefühle auslösen - es kann offenbar auch leichtere Schmerzen lindern. Das fanden chinesische Forschende durch die Messung von Gehirnströmen heraus.
Die Experten der Chinesischen Akademie der Wissenschaften untersuchten für ihre Studie die Gehirne von Erwachsenen mit der sogenannten funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT). Dabei können bestimmte Bereiche des Denkapparats mit einer hohen räumlichen Auflösung dargestellt werden. Die Probanden bekamen dazu Reize, die nostalgische Gefühle auslösen sollten, etwa Kindheitsbilder von Zeichentrickserien oder Schulhofspielen sowie Hitzestimulationen. Beides sollten die Teilnehmenden dann auf einer Skala bewerten. Die Kontrollgruppe bekam dagegen aktuelle Bilder gezeigt.
Schmerzverringerung ohne Medikamente möglich
Im Ergebnis wurden die Schmerzreize als weniger intensiv eingeschätzt, wenn sie mit dem Ansehen nostalgischer Abbildungen einhergingen. Auch im fMRT war dieser Effekt sichtbar und zwar in Form geringerer Aktivitäten im Gyrus lingualis und im Gyrus parahippocampalis - zwei Regionen im Gehirn, die für die Wahrnehmung von Schmerzen wichtig sind. Im Thalamus, wo Informationen zwischen dem Körper und der Großhirnrinde weitergeleitet werden, zeigte sich eine Verbindung sowohl zu Erinnerungs- als auch zu Schmerzreizen.
Wahrscheinlich integriert der Thalamus die nostalgischen Gefühle und leitet sie zu den Schmerzrezeptoren weiter. Letztlich schließen die Forschenden aus ihren Erkenntnissen, dass mit Nostalgie leichte Schmerzen - etwa Kopfschmerzen oder bei kleineren Operationen - gelindert werden könnten - und das ohne Medikamente.
Link zur Studie
Die Studie "Thalamocortical Mechanisms for Nostalgia-induced Analgesia" wurde in der Fachzeitschrift "The Journal of Neuroscience" veröffentlicht.
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