Covid-19 Corona-Herbstwelle rollt an: Dominante KP.3.1.1 Variante wieder ansteckender
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13. September 2024, 11:07 Uhr
Nachdem die Zahlen neuer Ansteckungen mit Sars-CoV-2 über den Sommer relativ stabil geblieben sind, nimmt das Infektionsgeschehen aktuell wieder Fahrt auf. Das RKI schätzt die aktuelle Inzidenz auf etwa 1.000.
Rund ein Prozent der Menschen in Deutschland hat sich in der Woche bis zum 8. September neu mit Corona angesteckt. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach infizierten sich pro 100.000 Einwohnern etwa 1.000 Personen neu mit dem Virus.
Die Daten beruhen auf dem Umfragesystem Grippeweb. Dabei geben rund 8.500 Freiwillige einmal pro Woche anonymisierte Informationen über den eigenen Gesundheitszustand an das RKI weiter. Das System gilt als sehr zuverlässig. Die Ergebnisse stimmen meist relativ genau mit den Daten überein, die beim Abwassermonitoring gewonnen werden. Bei diesem Monitoring suchen Kläranlagen im Klärwasser nach Virusspuren.
Corona: Über 7.000 Todesfälle seit Herbst 2023
Wie schon in den vergangenen Monaten bleibt die Zahl schwerer Verläufe weiter niedrig. Etwa zwei Personen pro eine Million Einwohner mussten mit einer Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt werden; betroffen waren vor allem Personen über 60 Jahre. Im Vergleich zur Grippe sind die Zahlen bei Corona allerdings weiterhin insgesamt deutlich höher.
Laut RKI wurden seit Oktober 2023 rund 400.000 Coronainfektionen durch einen PCR-Test bestätigt. Da dies nur noch bei Patienten gemacht wird, die bei einem Krankenhausbesuch mit einer Infektion auffallen, überrascht es nicht, dass ein knappes Drittel davon (133.000) wegen Corona im Krankenhaus behandelt wurde. Im vergangenen Jahr starben 7.262 Menschen an der Infektion, 96 Prozent davon waren über 60 Jahre alt.
KP.3.1.1: Erneut ansteckender als seine Vorgänger
Genetische Untersuchungen des Virus zeigen, dass es sich weiterhin entwickelt. Dominant ist aktuell die Untervariante KP.3.1.1. Sie hat laut RKI aktuell einen Anteil von 72 Prozent an allen Infektionen und gehört zu den sogenannten FLIRT-Varianten. Der Name ergibt sich aus kleinen Veränderungen an der Andockstelle, mit der die Viren in die menschlichen Zellen eindringen. Diese Veränderungen bewirken, dass das Virus Antikörper umgehen kann, die durch Impfungen oder Infektionen gebildet wurden.
Anzunehmen ist also, dass nun wieder viele Menschen empfänglich für eine neue Ansteckung werden, die im vergangenen Dreivierteljahr nicht an Corona erkrankt waren. Japanische Wissenschaftler, die bei einer Reihe von Labortests das Ansteckungspotenzial der aktuellen Viruslinie einschätzen wollten, kommen zum Ergebnis, das KP.3.1.1. wieder ansteckender ist, als seine Vorgänger XBB.1.5 und JN.1 und dass Antikörper, die gegen diese Virusvarianten gebildet wurden, deutlich weniger gegen die aktuelle wirken.
Symptome einer KP.3.1.1 Infektion
Verschiedene US-Medien berichten unter Berufung auf die US-Seuchenschutzbehörde CDC über das aktuelle Bild der Symptome für eine K.P.3.1.1 Infektion. Demnach berichten Patienten über
- Fieber oder Schüttelfrost
- Husten
- Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden
- Müdigkeit
- Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
- Verlust von Geschmack oder Geruch
- Halsschmerzen
- Verstopfung oder laufende Nase
- Übelkeit oder Erbrechen
- Durchfall (kann ein Frühsymptom dieser Variante sein)
In Bezug auf die allgemeine, über Corona hinausgehende Lage bei Atemwegsinfektionen, blieb die Situation laut RKI in der vergangenen Woche stabil. Demnach haben sich vergangene Woche etwa 4,4 Millionen Menschen in Deutschland eine neue Infektion zugezogen, ein für diese Jahreszeit üblicher Wert. Doch bei den Altersgruppen gab es Veränderungen: Bei den Kindern sei die Zahl der Neuerkrankungen gesunken, bei den Erwachsenen gestiegen.
Links/Studien
- RKI: Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza vom 11. September 2024 (PDF)
- RKI-Dashboard: Zirkulierende Corona Virusvarianten in Deutschland, abgerufen am 12. September 2024
- Kaku et.al.: Virological characteristics of the SARS-CoV-2 KP.3.1.1 variant, The Lancet
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Weitere Meldungen | 12. September 2024 | 09:45 Uhr
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