Wissen-News WHO besorgt über neue Affenpocken-Variante
Hauptinhalt
12. Juli 2024, 10:08 Uhr
Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist besorgt über die Ausbreitung einer neuen Affenpocken-Variante in Afrika. Dies sei eine Gefahr für die arme Bevölkerung. Die neue MPox-Variante Klade Ib könne auch Europa erreichen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich besorgt über die Ausbreitung einer neuen Variante von Affenpocken (MPox) in Afrika. Wie der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan in Genf mitteilte, zirkuliert die neue MPox-Variante Klade Ib zurzeit in der Demokratischen Republik Kongo. Wie viele Fälle es genau gibt, weiß bislang jedoch niemand, weil nur die am schlimmsten Betroffenen zum Arzt gehen.
Nach Einschätzung der WHO könnte die neue MPox-Variante auch Europa erreichen. Ryan zufolge hätten reiche Länder bei dem Affenpocken-Ausbruch 2022 allerdings gezeigt, dass sie die Ressourcen haben, um eine Verbreitung einzudämmen. Seine Sorge sei jedoch, dass sich die Krankheit in den armen Bevölkerungen Afrikas ausbreite, die wenig Zugang zu medizinischer Hilfe habe. Klade Ib -Erkrankungen sind der WHO zufolge im Kongo schlimmer als mit anderen Varianten. Sie würden für stärkeren Ausschlag am ganzen Körper und länger anhaltende Symptome sorgen. Frauen erlitten Fehlgeburten und für Kinder sei die Krankheit lebensgefährlich.
Klade Ib dürfte seit September 2023 im Kongo zirkulieren und sich nach Angaben der Behörden zunächst über "Sexarbeiterinnen" verbreitet haben. Inzwischen stecken sich Menschen aber im normalen Kontakt an. Für Infektionen mit Mpox Klade I galt bislang vor allem der Kontakt mit Wildtieren oder deren Fleisch als ausschlaggebend. Für den weltweiten Ausbruch 2022 war Klade II verantwortlich. Die Betroffenen hatten in den überwiegenden Fällen nur milde Symptome. Dazu gehören Pusteln vor allem im Genitalbereich. Bei der neuen Variante Ib kann der ganze Körper einschließlich Kopfhaut mit erbsengroßen Pusteln bedeckt sein.
dpa (dn)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 11. Juli 2024 | 17:15 Uhr