Erstmaliger Nachweis Langhalsige Meeres-Dinosaurier wurden von Fressfeinden enthauptet
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23. Juni 2023, 14:31 Uhr
Langhalsige Reptilien, die vor 240 Millionen Jahren die Ozeane bevölkerten, sind von ihren Fressfeinden regelrecht enthauptet worden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die in der Zeitschrift Current Biology erschienen ist.
Zwei Forscher des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart untersuchten dafür am Paläontologischen Museum Zürich zwei besonders gut erhaltene versteinerte Köpfe und ungewöhnlich lange Hälse zweier Trias-Reptilienarten von Tanystropheus.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass beide Tanystropheus-Hälse eindeutig abgebissen wurden. An den abgetrennten Hälsen wurden deutliche Bissspuren gefunden. In einem Fall genau dort, wo das Genick gebrochen wurde. Während es vom Rest der Körper keinerlei Spuren gab, wurden die Schädel und Hälse dem normalen Verfall überlassen. "Die Hälse enden abrupt, was darauf hindeutet, dass sie von einem anderen Tier während eines besonders gewalttätigen Ereignisses vollständig abgetrennt wurden, da das Vorhandensein von Zahnspuren darauf hinweist", schreiben die Forscher.
Tanystropheus ist eine Reptilienart, die entfernt mit Krokodilen, Vögeln und Dinosauriern verwandt ist. Die Art besaß einzigartige Hälse, die aus 13 extrem verlängerten Wirbeln und strebenartigen Rippen bestanden. Folglich besaßen diese Meeresreptilien wahrscheinlich versteifte Hälse und warteten darauf, ihre Beute aus dem Hinterhalt anzugreifen. Aber auch die Jäger des Tanystropheus nutzten den langen Hals ihrer Opfer offenbar zu ihrem eigenen Vorteil und bissen ihn einfach durch.