Nur noch das Selbstporträt ist schöner! Ein deutsch-niederländisches Forschungsteam hat anhand KI-generierter Bilder festgestellt, dass Menschen Kunstwerke besonders attraktiv empfinden, wenn Sie darin ihre Interessen oder einen sonstigen persönlichen Bezug wiederfinden. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachlatt Psychological Science erschienen. Als Basis diente generative Bild-KI, wie sie heute auch für Endanwenderinnen und -anwender zur Verfügung steht.

Die Forschenden erstellten mithilfe der KI-Technik maßgeschneiderte Kunstwerke für einzelne Studienteilnehmende. Dafür hatten diese zunächst einen Fragebogen zu Aspekten ihres Selbstbildes ausgefüllt, in dem sie Auskunft gaben über Kindheitserinnerungen an die Orte, an denen sie aufgewachsen waren, über ihre letzten Urlaubsreisen sowie über ihre persönliche und soziale Identität. Darüber hinaus bekamen die Studienteilnehmenden auch Kunstwerke gezeigt, die für andere Personen erstellt worden waren, sowie weitere KI-generierte und menschengemachte Kunstwerke ohne näheren Bezug. Dabei wurde festgestellt, dass die Studienteilnehmenden Kunstwerke, die speziell für sie entworfen worden waren, als ästhetisch viel ansprechender bewerteten als solche, die für andere Personen entworfen worden waren. Auch eine Vorhersage der Präferenz war möglich.

Dass uns Informationen mit Selbstbezug besonders stark ansprechen, verdeutliche auch das Missbrauchspotenzial personalisierter Inhalte, so die Forschenden. Diese seien verstärkt allgegenwärtig, gerade auch durch Empfehlungsalgorithmen, die personalisierten Feeds und Inhalten zugrunde liegen wie bei TikTok, Instagram oder YouTube. Dies sei ein Trend, der sich mit den jüngsten Fortschritten in der KI-Technologie dramatisch beschleunige und von Social Media-Usern häufig gar nicht bewusst wahrgenommen werde.