Kopfschmerzen bei Kindern: Was Eltern tun sollten
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07. September 2021, 11:26 Uhr
Immer mehr Kinder und Jugendliche im Schulalter klagen über Kopfschmerzen. Das bekräftigte zuletzt eine Untersuchung der TU Dresden: Mehr als zwei Drittel der befragten Schülerinnen und Schüler gaben an, regelmäßig Kopfschmerzen zu haben. Fachleute machen dafür vor allem einen veränderten Lebensstil verantwortlich. Was sollten Eltern also tun, damit ihren Kindern weniger häufig der Kopf "brummt" und wann ist es Zeit für einen Arztbesuch?
Für viele Menschen ist das Alltag: Immer mal wieder brummt einem einfach der Schädel, wie man im Volksmund sagt. Doch was viele als harmlos wahrnehmen, wird immer mehr zum Problem, warnt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Die Daten zeigten nämlich eindeutig, dass auch immer häufiger Kinder und Jugendliche im Schulalter unter Kopfschmerzen leiden. Einer Befragung von 2.700 Schülerinnen und Schülern der TU Dresden zufolge haben mehr als zwei Drittel regelmäßige Kopfschmerzen. Eine hohe Zahl, sagt Dr. Torsten Kraya vom Klinikum St. Georg in Leipzig im Gespräch mit MDR WISSEN: "Mehr als ein Fünftel dieser Kinder und Jugendlichen mit mindestens zwei Kopfschmerz-Tagen im Monat haben dadurch regelmäßig in der Schule gefehlt. Das ist natürlich ein großes Problem, weil durch diese Fehlzeiten die schulische Ausbildung leidet." Der Neurologe und Schmerzspezialist bemerkt auch selbst in seiner Spezial-Sprechstunde, dass in den vergangenen Jahren mehr junge Menschen ab sieben über solche Probleme klagen.
Wie der Lebensstil den Brummschädel verursacht
Fachleute machen den Lebensstil dafür verantwortlich: Stress, wenig Bewegung und viel Bildschirmzeit. Der Mediziner sagt, dass es oft eine Kombination aus verschiedenen Faktoren sei, zunehmender schulischer Druck einerseits, dass es aber für eine Erkrankung wie Migräne auch eine genetische Prädisposition geben könne. Es gibt also ein gewisses Risiko, dass Kinder und Jugendliche auf bestimmte Umweltfaktoren mit Kopfschmerz reagieren. Das können verschiedene Faktoren sein, Stress durch einen Schulwechsel, Konflikte in der Familie oder überfordernde Freizeitaktivitäten. Manche Kinder und Jugendliche trinken aber einfach nur zu wenig und essen zu unregelmäßig.
Was steckt hinter den Kopfschmerzen?
Den entscheidenden Faktor zu finden, der das Fass zum Überlaufen bringt, sei oft gar nicht so einfach, bilanziert Chefarzt Kraya. Bei der Suche können Ärztinnen und Ärzte helfen: "Wenn Ihr Kind über regelmäßige Kopfschmerzen klagt, auch mit Begleitsymptomen, dann ist der Gang zum Arzt notwendig. Das wichtigste Ziel dabei: dem Kopfschmerz eine klare Diagnose zuzuweisen." Also abklären: Ist das eine Migräne, ein Spannungskopfschmerz oder steckt etwas anderes dahinter? Dann könne gemeinsam die für jedes Kind jeweils beste Behandlungsmethode gesucht werden. Die unterscheiden sich teils erheblich.
Kopfschmerzen bei Kindern: Erste Maßnahmen
Zu was jedoch häufig geraten werde, seien ein regelmäßiger Tagesablauf sowie ausreichend Flüssigkeit und Schlaf, sagt Dr. Torsten Kraya: "Hilfreich kann sein, ein bisschen Termindruck zu nehmen." Er kennt Fälle, bei denen Kinder zwei Instrumente erlernen und an einem dritten Tag in der Woche sportliche Aktivitäten im Verein absolvieren. Das kann für Kinder manchmal einfach zu viel sein. Eltern sollten generell darauf achten, bewusst Entspannungszeiten in den Alltag ihrer Kinder einzubauen. Ausdauersport hilft dem Mediziner zufolge vielen Betroffenen. Da gebe es sehr gute Effekte, so der Mediziner. Beim Thema Medikamente mahnt er zur Vorsicht: "Schmerzmittel sollten Kindern und Jugendlichen immer nur in Absprache mit einem Arzt gegeben werden." Manche seien nämlich nur für Erwachsene zugelassen und andere könnten zum Beispiel zu Gewöhnungseffekten führen und die Kopfschmerzen sogar verstärken.
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