Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung dringend nötig
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14. November 2023, 14:59 Uhr
Eine hochkalorische, zucker-, fett- und salzhaltige Ernährungsweise trägt nachweisbar zu Übergewicht und Adipositas bei, was das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht. Trotzdem sind Kinder der Werbung für solche Produkte massiv ausgesetzt. Und gerade sie sind besonders empfänglich dafür. Eine politische Lösung muss gefunden werden.
Laut Deutscher Diabetes-Gesellschaft (DDG) kommen mediennutzende Kinder unter 14 Jahren rund 15 Mal täglich mit Werbung für Süßigkeiten, Softdrinks oder andere ungesunde Lebensmittel in Berührung. Und fast immer scheinen sich dabei Spaß, Geselligkeit und ungebremste Lebensfreude zwangsläufig einzustellen, wenn man nur diese Produkte konsumieren würde. Gerade Kinder seien dafür sehr anfällig.
Das ist problematisch, denn eine hochkalorische, fett, salz- und zuckerhaltige Ernährungsweise gilt als Hauptursache dafür, dass immer mehr Menschen in immer jüngeren Jahren stark übergewichtig oder adipös werden. Dabei sind Übergewicht und Adipositas große Risikofaktoren für die Entstehung von weiteren Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder die Schädigung von Blutgefäßen. Auch das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte steigt dadurch an. "Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen sind hiervon und von den damit einhergehenden Folgeerkrankungen besonders betroffen“, sagt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der DDG und Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK).
Hinweise darauf gibt es in der Werbung allerdings nicht. Schlimmer noch: Meist werden die Produkte von schlanken oder prominenten Menschen angepriesen. Eine freiwillige Einschränkung dieser Werbung durch die Hersteller ist bisher nicht erfolgt. Eine politische Regelung sei daher notwendig. Doch obwohl schon vor einiger Zeit Pläne für ein Gesetz, das Beschränkungen für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung verbindlich vorschreiben soll, durch Bundesernährungsminister Cem Özdemir vorgestellt wurden, tue sich die Koalition laut Bitzer schwer damit, den Vorschlag zu unterstützen. Daher sei es umso wichtiger, dass das Thema immer wieder von Expertenseite in die Politik getragen werde. Das DANK Symposium "Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung: Wird Deutschland vom Schlusslicht zum Vorreiter", das am Samstag, 18.11.2023, in Leipzig stattfindet, soll dazu Gelegenheit bieten.
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