Nachthimmel Ende September Weltraummüll: Die ISS musste "umparken"
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23. September 2020, 08:52 Uhr
Sie sind derzeit nach Sonne und Mond die hellsten Objekte am Himmel: die Venus und die ISS. Abends und morgens strahlen sie in den kommenden Tagen. Die ISS musste jetzt aber "umparken" - wegen Weltraummüll. Auf die Beobachtung hat das keinen Einfluss.
Die ISS und die Venus können wir in den kommenden Tagen kaum verpassen – und übersehen auch nicht. Denn selbst in lichtverschmutzten Ballungszentren rund um die großen Städte, wie Leipzig-Halle, Dresden oder Erfurt werden sie klar am Himmel zu sehen sein. Nur die Wolken könnten uns einen Strich durch die Rechnung machen.
Fangen wir mit dem Abend an. Denn der gehört der ISS. Weil die Sonne schon um halb acht untergegangen ist, erleben wir die ISS zwischen 20:00 und 22:00 Uhr. Anfangs noch kurz und sehr tief über dem südlichen Horizont, später steigt die ISS dann immer höher und ist bereits über vier Minuten lang zu sehen.
Raumstation strahlt im Süden
Am Montag (21. September) erreichte sie bei ihrem Überflug sogar eine Helligkeit vom minus 4,4 mag. Das ist derzeit sogar heller als die Venus. Die schafft zum Monatsende als Morgenstern im Osten aber immerhin auch noch minus 4,2 mag. Und auch in den kommenden Tagen bleibt die ISS so hell. Allerdings hat sich ihre Flugbahn minimal geändert. Denn wegen Weltraummüll musste die ISS "umparken". In der Nacht zum Mittwoch (23.9.) um 23:19 wurde die Umlaufbahn der ISS ein wenig angehoben, teilte die NASA mit. Das angedockte Versorgungsschiff sorgte für den nötigen Schub. Die Beobachtung beeinträchtigt diese geringe Kurskorrektur nicht.
Auf der Nasa ISS-Spotting-Seite kann jeder die sichtbaren Überflüge der Raumstation für seinen Ort ermitteln. Wichtig ist eine gute Sicht nach Süden. Noch bis Anfang Oktober wird die Station abends gut zu sehen sein. Hier einige Termine der kommenden Tage - jeweils für Halle, die Unterschiede zum Rest Mitteldeutschlands betragen weniger als eine Minute. Der erste Höhenwert zeigt, wo die ISS erscheint, der zweite, wie hoch sie maximal zu sehen ist. 87° heißt: Kopf in den Nacken.
23. September 20:57 Uhr, Höhe 15° West, max. 87°
24. September 20:10 Uhr, Höhe 22° Westsüdwest, max. 76°
25. September 20:59 Uhr, Höhe 22° West, max. 85°
26. September 20:13 Uhr, Höhe 34° West, max. 85°
27. September 19:25 Uhr, Höhe 42° West, max. 87°
Doch die September-Abende lohnen sich nicht nur wegen der ISS. Denn Jupiter und Saturn bleiben uns schon ab der der Abenddämmerung im Süden erhalten. Jupiter, der hellere, rechts, Saturn links. Am 25. September wird dann am Abend der Mond direkt unter den beiden stehen. Und ab 21:00 Uhr folgt aus dem Osten der Mars, der uns immer näher kommt und am Monatesende sogar heller als der Jupiter erscheint (-2,5 mag).
Mit Glück Uranus und Neptun
Links unterhalb von Mars ist am Abend auch Uranus zu sehen. Mit Glück auch mit bloßem Auge, wenn man weiß, wohin man schauen muss. Sicher aber nur mit einem guten Fernglas oder Fernrohr, oder an besonders dunklen Orten (die finden Sie auf dieser Karte). Uranus ist zwar im Vergleich zur Erde sehr groß (51.000 Kilometer Durchmesser) aber auch extrem weit entfernt. Derzeit rund 19 AU, das sind über 2,8 Milliarden Kilometer. Allerdings reflektiert er das Sonnenlicht besser als jeder andere Planet unseres Sonnensystems. Über 80 Prozent davon schickt der Uranus wieder ins All zurück.
Neptun ist nur unwesentlich kleiner, allerdings auch noch weiter entfernt. Er ist der achte und äußerste Planet unseres Systems (bis irgendwann doch noch ein neunter gefunden wird). Ihn sehen Sie vom Mars aus weiter südlich neben dem Sternbild Wassermann.
gp
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