Internationale Raumstation Leck in der Sojus-Kapsel: Crew Dragon wird Notfall-Raumschiff
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18. Januar 2023, 11:23 Uhr
Die Nasa hat die an der Internationalen Raumstation angedockte Crew Dragon zum Notfall-Raumschiff erklärt. Das gab die Behörde am Dienstag (Ortszeit) nach Gesprächen mit dem Betreiber SpaceX bekannt.
Ein Leck an der russischen Sojus-Kapsel hat die Pläne für den Rückflug der Astronauten und Kosmonauten von der Internationalen Raumstation ISS komplett geändert. Jetzt hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa die an der ISS angedockten "Crew Dragon Endurance" als vorübergehendes Notfall-Raumschiff ausgewählt. Das sei nach Gesprächen mit dessen Betreiber SpaceX, der privaten Raumfahrtfirma von Elon Musk, für den Fall eines unvorhergesehenen Notfalls entschieden worden, teilte die Nasa am 18. Januar bei einer Pressekonferenz mit.
Grundsätzlich sei aber nach wie vor der Plan, dass die drei Raumfahrer – die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der Nasa-Astronaut Frank Rubio – mit einem Ersatzraumschiff von der Internationalen Raumstation ISS zurück zur Erde fliegen sollen. Dies soll wahrscheinlich Ende September stattfinden - anstelle von März, wie es ursprünglich geplant war. Die drei Raumfahrer waren im vergangenen September mit der Sojus-MS-22-Kapsel zur ISS gekommen. An der Kapsel war im Dezember ein Leck entdeckt worden, das nach Einschätzung von Experten durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht wurde.
Sojus MS-22 soll am 20. Februar starten
Nun soll am 20. Februar die Sojus MS-23 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus als Ersatzraumschiff zur ISS geschickt werden. Dann soll, nach einigen Umräumarbeiten, die Sojus MS-22 unbemannt zur Erde zurückfliegen.
Zudem soll die "Crew 6" – bestehend aus zwei US-Raumfahrern, einem russischen Kosmonauten und einem Raumfahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten – zwischen Mitte und Ende Februar von den USA aus zur ISS starten. Kurz darauf soll die "Crew 5" – die Nasa-Astronauten Nicole Mann und Josh Cassada, die russische Kosmonautin Anna Kikina und der japanische Astronaut Koichi Wakata – wieder zur Erde zurückkommen.
Weltraumspaziergang am Freitag
Währenddessen geht auf der ISS die normale Forschungsarbeit weiter. Die Flugingenieure Nicole Mann von der NASA und Koichi Wakata von der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) werden Ende der Woche ihren ersten gemeinsamen Weltraumspaziergang machen. Mann und Wakata werden voraussichtlich etwa sechseinhalb Stunden im Vakuum des Weltraums an der Steuerbordseite der Struktur der Raumstation arbeiten. Sie sollen u.a. Hardware installieren, mit der zukünftige Solaranlagen mehr Energie erzeugen können.
dpa/gp/nasa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 11. Januar 2023 | 22:38 Uhr