Weltbevölkerung Indien ist seit 14. April das bevölkerungsreichste Land der Welt
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19. April 2023, 13:51 Uhr
Liebe ist meistens schön – und manchmal, wenn die Sterne günstig stehen, treffen Menschen aufeinander, die einander im Innersten erkennen – denn: sie sind "seelenverwandt". Pustekuchen, sagt die Wissenschaft. Dass beispielsweise geteilte Interessen eine tiefe und grundlegende Ähnlichkeit wiederspiegeln, sei ein Irrglaube. Und zwar einer, dem wir gerne anheimfallen, weil wir stets vermuten, dass geteilte Interessen mehr sind als einfach nur geteilte Interessen.
Wenn man mit den Bevölkerungsprognosen der UN rechnet, hat Indien am 14. April China als Land mit den meisten Einwohnerinnen und Einwohnern überholt. In beiden Ländern leben, Stand 2023, rund 1,4 Milliarden Menschen. Dabei sollte man allerdings im Hinterkopf behalten, wie schwierig es ist, die konkrete Bevölkerungszahl eines Landes zu berechnen – ob Indien China also tatsächlich genau heute überholt, lässt sich nicht abschließend ermitteln, sondern immer nur schätzen. Schon die Zahl der Personen, die zu Beginn einer Prognose in einem Land wohnen, ist nur ungenau bestimmbar. In Deutschland werden beispielsweise die Meldedaten jährlich fortgeschrieben und immer wieder mit einer Volkszählung abgeglichen. Je nachdem wie gut die Meldedaten eines Landes sind, kann allerdings die Unsicherheit über tatsächliche Bevölkerung mitunter sehr groß sein.
Besonders spannend für Forschende und Politiker sind außerdem natürlich nicht nur die aktuellen Bevölkerungszahlen, sondern die Prognosen darüber, wo wir als Weltbevölkerung in zehn oder zwanzig Jahren stehen könnten. Die Spannweite dieser Berechnungen ist allerdings weit. Ein Beispiel: Für Indien prognostizieren die Vereinten Nationen Zahlen zwischen einer Milliarde (low scenario) und über zwei Milliarden (high scenario). Dass Indien aktuell den Bevölkerungsrekord hält, hängt vor allem mit der vergleichsweise hohen Fertilitätsrate zusammen. 2022 lag diese bei 2,01 Kindern pro Frau – Tendenz allerdings eher sinkend.
Grundsätzlich gehen Forschende davon aus, dass sich unsere Bevölkerungszahlen an einem Scheitelpunkt befinden: Nach einer neuen Prognose der Initiative Earth4all könnte die Weltbevölkerung schon um 2040 einen Höchststand von 8,5 Milliarden Menschen erreichen und bis zum Ende des Jahrhunderts auf etwa 6 Milliarden zurückgehen. Catherina Hinz, geschäftsführende Direktorin des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung betont dazu, wann die Weltbevölkerung an ihr Maximum gelange, hänge vor allem davon ab, wie sich die Länder mit besonders hohen Geburtenzahlen entwickeln. Wenn sich die Lebensbedingungen dort verbesserten, schrumpfe die Zunahme.
smc mit dpa