Medizin Gedimmtes Licht mindert Risiko von Schwangerschaftsdiabetes
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16. März 2023, 08:40 Uhr
Schwangere Frauen, die drei Stunden vor dem Schlafengehen einer stärkeren Lichtexposition ausgesetzt sind, entwickeln häufiger Schwangerschaftsdiabetes. Das ist das Ergebnis einer Studie der Northwestern University in den USA, die im American Journal of Obstetrics & Gynecology MFM veröffentlicht wurde. Die Studienautoren empfehlen deshalb Schwangeren, einige Stunden vor dem Zubettgehen das Licht zu dimmen sowie Computermonitore und Smartphones auszuschalten oder zumindest ebenfalls zu dimmen.
Das Forscherteam stellte in einer Beobachtungsstudie mit 741 Probandinnen fest, dass jene Frauen, die im Laufe der Studie Schwangerschaftsdiabetes entwickelten, in den drei Stunden vor dem Schlafengehen einer größeren Lichtexposition ausgesetzt waren. Den Studienautoren zufolge kann eine erhöhte Lichtexposition vor dem Schlafen den Glukosestoffwechsel durch eine sympathische Überaktivität beeinflussen. Dies bedeute, dass die Herzfrequenz vor dem Schlafengehen steige, wenn sie eigentlich sinken sollte. "Es scheint, dass es eine unangemessene Aktivierung der Kampf- oder Fluchtreaktion gibt, wenn es Zeit ist, sich auszuruhen", erklärt Studienleiterin Dr. Minjee Kim, Assistenzprofessorin für Neurologie an der Northwestern University.
Schwangerschaftsdiabetes mellitus ist eine häufige Schwangerschaftskomplikation mit erheblichen Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind. Mutter mit Schwangerschaftsdiabetes haben ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Herzerkrankungen und Demenz. Ihre Nachkommen leiden häufiger an Fettleibigkeit und Hypertonie. Die Krankheit ist weltweit auf dem Vormarsch. 2020 litten 7,8 Prozent aller werdenden Mütter in den USA unter einer Schwangerschaftsdiabetes.