Klimawandel Früherer Frühling bringt trockenere Sommer mit sich

13. Januar 2020, 10:00 Uhr

Wegen des Klimawandels beginnt der Frühling in unseren Breiten immer früher. Ein internationales Forscherteam hat herausgefunden, welche Auswirkungen das auf die Sommer hat: Sie werden trockener und Hitzewellen drohen.

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Die Wissenschaftler - u.a. Wolfgang Buermann von der Universität Augsburg - nutzten für ihre Berechnungen die Daten von Satellitenbeobachtungen aus den Jahren 1982 bis 2011 für die Nordhalbkugel sowie aktuelle Klimamodelle. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin "Science Advances".

Mehr Wasser verdunstet über Blattporen

Und die sind mehr als beunruhigend. Demnach werden die Sommer infolge der früher beginnenden Frühlinge immer trockener. Dadurch entstehen häufigere und stärkere Hitzewellen und die Wasserressourcen gehen weiter zurück.

Der Grund: Die Pflanzen bilden früher Blätter aus, weshalb sie mehr Photosynthese betreiben - auch ihr Wasserverbrauch steigt damit an, wobei ein Großteil davon über die Poren in den Blättern wieder verdunstet. Dieser Transpiration genannte Prozess wird durch die früher beginnenden Frühlinge verlängert.

Trockener in Europa, feuchter in Sibirien

Bisher war unklar, ob dieser Effekt durch den verstärkten Niederschlag infolge der Wasserverdunstung wieder ausgeglichen wird, besonders in den folgenden Sommern. Laut der aktuellen Studie ist der Wasserverlust durch die Transpiration aber höher.

So wird es in Zukunft besonders in Europa, Ost- und Westasien sowie dem westlichen Nordamerika trockener, während Sibirien feuchter wird, weil Winde die Feuchtigkeit in der Atmosphäre dorthin transportieren. "Nach unseren Berechnungen muss bei der Anpassung an den Klimawandel besonders berücksichtigt werden, dass im Sommer künftig Wasser knapper wird und Hitzwellen drohen", betonen die Forscher.

cdi