MDR WISSENS-NEWS 14 Wege, wie sich die Menschheit selbst vernichtet
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13. November 2023, 13:47 Uhr
Forschende des Resilienz-Zentrums der Universität Stockholm haben festgestellt, dass die Menschheit Gefahr läuft, in 14 evolutionäre Sackgassen zu geraten, die ihr weiteres Bestehen massiv bedrohen kann. Auswegslos ist diese Bedrohung aber nicht. Sie erfordert bewusstes, aktives und globales Handeln.
Die Menschheitsgeschichte ist eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, doch das Anthropozän bekommt Risse. Forschende des Resilienz-Zentrums der Universität Stockholm haben festgestellt, dass die Menschheit Gefahr läuft, sich in 14 evolutionäre Sackgassen zu manövrieren, aus denen sie, wenn nicht gegensteuert wird, nicht wieder herauskommt.
Die Studie, die in der Zeitschrift Philosophical Transactions of the Royal Society B veröffentlicht wurde, zeigt, dass sich die Sackgassen aus ursprünglich erfolgreichen Innovationen ergeben. Peter Søgaard Jørgensen, Hauptautor der Studie, sagt: "Einfach ausgedrückt könnte man sagen, dass die menschliche Spezies zu erfolgreich und in gewisser Weise zu klug für ihr eigenes zukünftiges Wohlergehen gewesen ist."
Beispiele dafür wären unter anderem die vereinfachte Landwirtschaft. Die Abhängigkeit von einigen wenigen hochproduktiven Kulturen wie Weizen, Mais, Reis oder Soja hat zwar dazu geführt, dass die produzierten Kalorien im letzten Jahrhundert enorm gestiegen sind, aber es bedeutet auch, dass das Nahrungsmittelsystem sehr anfällig für Umweltveränderungen ist. Aber auch das Wirtschaftswachstum, dass weder für die Umwelt noch für den Menschen von Vorteil ist, sowie Klimakipppunkte oder auch fehlgeleitete künstliche Intelligenz zählen zu den evolutionären Sackgassen, auf die die Menschheit zusteuert.
Die Forschenden stellen auch fest, dass die Menschheit per se nicht zum Scheitern verurteilt ist, auch wenn sich die Gesellschaft unglaublich schwertut, sich aus diesen Sackgassen wieder zu befreien. Bislang sei das Anthropozän weitgehend ein unbewusstes Nebenprodukt anderer evolutionärer Prozesse gewesen. Nun sei es laut Peter Søgaard Jørgensen an der Zeit, dass sich die Menschheit ihrer neuen Realität bewusst wird und sich als Spezies gemeinsam dorthin bewegt, wo sie hin will.
Links/Studien
The Royal Society: Evolution of the polycrisis: Anthropocene traps that challenge global sustainability
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