Universum Erstes Bild eines schwarzen Lochs mit starkem Jet
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28. April 2023, 08:34 Uhr
Einem internationalen Team von Astronominnen und Astronomen unter Beteiligung der Europäischen Südsternwarte (ESO) ist es erstmals gelungen, ein supermassereiches schwarzes Loch abzubilden, zusammen mit den sogenannten Jets, also den Materieströmen, die von den Polen des Lochs in die Tiefen des Weltalls hinausgeschleudert werden.
Wie die ESO am Mittwoch mitteilte, hilft die Aufnahme den Wissenschaftlern dabei zu verstehen, wie es zu den Jets kommt. Das fotografierte Objekt ist das schwarze Loch im Zentrum der Galaxie M87, also das gleiche Objekt, das von den Forschenden des Verbunds Event Horizon Telescope bereits im Jahr 2017 fotografiert worden war.
Supermassereiche schwarze Löcher sind ultradichte Objekte, die häufig das Zentrum von Galaxien bilden. Ihre enorme Masse erzeugt eine so gewaltige Schwerkraft, dass innerhalb ihres Einfluss nicht einmal Licht entkommen, sondern nur in das Loch fallen kann. Bevor das passiert, sammeln sich Materie und Licht in einer sogenannten Akkretionsscheibe und rotieren um das Loch, ähnlich Wasser, das um den Strudel über dem Ausguss einer Badewanne kreist. Da das Material in dieser Scheibe extrem heiß wird, leuchtet es enorm hell, so dass sich ein heller Ring um den Schatten des Schwarzen Lochs bildet.
Die jetzt veröffentlichte Aufnahme zeigt, wie sich die Basis eines Jets mit der Materie verbindet, die sich im Ring um das Loch befindet. Tatsächlich handelt es sich bei der Darstellung nicht um ein einzelnes Foto, sondern um die Visualisierung von Daten, die von einer ganzen Reihe von Radioteleskopen rund um die Erde gesammelt wurden. Neben dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), an dem die ESO beteiligt ist, waren das auch das Global Millimeter VLBI Array (GMVA) und das Greenland Telescope (GLT).