Energiewende Energie vom Acker: Mit Windkraft und Photovoltaik geht’s am besten
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17. Mai 2023, 15:49 Uhr
Im Zuge der Energiewende werden auf immer mehr Ackerflächen Windkraft- und Solaranlagen errichtet. Allerdings könnten dadurch künftig die Flächen für die Erzeugung von Biogas und Biodiesel fehlen. Eine Studie des Thünen-Instituts hat nun ergründet, wie am meisten Energie pro Flächeneinheit erzeugt werden kann.
Das Ergebnis: Bezogen auf einen Hektar Ackerfläche können mit dem Anbau von Mais für die Biogasanlage sieben Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Sehr viel effizienter sind Photovoltaik-Anlagen, die pro Hektar 230 Haushalte versorgen können und Windräder, die es sogar auf 6.000 Haushalte bringen.
"Wir haben ermittelt, dass die meiste Energie von einem Hektar Land aus Windenergieanlagen und Photovoltaik erzeugt werden kann", erklärt der Studienautor Jonas Böhm. "Deshalb sollten diese beiden Technologien bei der Transformation des Energiesystems die wichtigste Rolle spielen. Allerdings brauchen wir dafür auch deutlich mehr Speicher- und Netzkapazitäten." Dabei bräuchte man in Zukunft für 100 Prozent Strom aus Windkraft und Photovoltaik deutlich weniger als die Hälfte jener Fläche, die derzeit schon für den Anbau von Energiepflanzen genutzt wird.
"Bei einem sinnvollen Energiemix benötigen wir also künftig weniger Fläche, von der wir mehr Energie erzeugen", betont Böhm. Die frei werdenden Flächen könnten dann für die Nahrungsmittelerzeugung oder Biodiversitätsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Auch der Anbau von Raps für Biogasanlagen wird nicht von den deutschen Feldern verschwinden: "Erzeugen wir aktuell noch Energie damit, so werden wir künftig aus ihnen Industrierohstoffe herstellen. Beispielsweise werden wir große Mengen an Methan aus Biogas für die Fertigung industrieller Produkte benötigen."