Klimawandel, Dürre und Monokulturen Jena Experiment: Biodiverse Pflanzengemeinschaften passen sich besser an Trockenheit an
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10. Juni 2022, 16:18 Uhr
Erleben Pflanzen Dürrephasen zusammen mit anderen Pflanzenarten, dann können sich ihre Nachkommen deutlich besser an Trockenheit anpassen. Biodiverse Ökosysteme kommen besser mit dem Klimawandel zurecht.
Pflanzen, die in Ökosystemen mit vielen verschiedenen Arten wachsen, können sich besser an Dürren anpassen, als Pflanzen in Monokulturen. Das ist ein zentrales Ergebnis im Rahmen des sogenannten Jena Experiments. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Zürich hatte in dem Freilandversuch nördlich von Jena mehr als zehn Arten von Wiesenpflanzen im Sommer von Regen und anderen Niederschlägen abgeschirmt und sie so einem starken Trockenstress ausgesetzt.
Pflanzengemeinschaften passen sich besser an Dürre an
Die Forscher sammelten dann die Samen der dürregeplagten Pflanzen und zogen daraus eine neue Generation. Diese Nachkommen konnten mit neuerlichem Trockenstress deutlich besser umgehen, als eine Kontrollgruppe, deren Elternpflanzen keine Dürre erlebt hatten. Voraussetzung für diese Anpassung war aber, dass die Vorfahren die Trockenheit zusammen mit mindesten einer weiteren Art erlebt hatten, nicht in einer Monokultur.
Zudem konkurrierten die Nachfahren der in Mischkulturen gewachsenen Pflanzen weniger gegen andere Pflanzenspezies. Die Forscher schlussfolgern daraus, dass sich Mischkulturen deutlich besser an klimatische Extremereignisse anpassen können. Diese Effekte lassen sich offenbar weiter verstärken, wenn sich stark biodiverse Gemeinschaften über längere Zeit miteinander entwickeln können, berichten die Autoren in der Fachzeitschrift Nature Communcations.
Biodiversität ermöglicht Anpassung an Klimawandel
"Die Studie macht auch deutlich, dass wir Biodiversität nicht nur aufgrund der direkten positiven Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit von Ökosystemen schützen sollten, sondern auch, um dieses Anpassungspotenzial an die sich ändernden globalen Umweltbedingungen, insbesondere häufigere klimatische Extremereignisse, zu erhalten", sagt Nico Eisenhauer, Professor an der Universität Leipzig und Co-Autor der Studie, an der auch das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDIV) beteiligt war.
Links/Studien
- Chen et.al.: Drought-exposure history increases complementarity between plant species in response to a subsequent drought, Nature Communications
(ens)
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