Covid-19-Impfung Studie: Nebenwirkungen bei gemischter Corona-Impfung etwas häufiger

14. Mai 2021, 12:05 Uhr

Der Impfstoff von Biontech ist alle und der Hausarzt hat nur noch Astrazeneca: Können die Impfstoffe der Anbieter einfach kombiniert werden? Was passiert, wenn die Vakzine bei Erst- und Zweitimpfung variieren? Das haben Forschende der Uni Oxford untersucht.

Eine Hand hält eine Spritze
Können für ein schnelles Impftempo Corona-Vakzine einfach kombiniert werden? Eine erste Studie dazu sagte: Kein Anlass zur Sorge, doch höhere Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen. Bildrechte: imago images/NurPhoto

Wer zwei unterschiedliche Corona-Impfstoffe bei seiner Erst- und Zweitimpfung erhält, hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis. Das geht aus vorläufigen Daten einer Studie der Universität Oxford hervor, die im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurden. Anlass zur Sorge um die Patientensicherheit gebe es deswegen aber nicht, betonten die Wissenschaftler. Ob die Immunreaktion davon betroffen ist, könne noch nicht beurteilt werden. Daten dazu würden aber in den kommenden Monaten erwartet.

Vermehrte Arbeitsausfälle

Untersucht wurden Fälle, bei denen im Abstand von vier Wochen entweder zuerst das Präparat von Astrazeneca verabreicht wurde und dann der Impfstoff von Biontech/Pfizer oder umgekehrt. In beiden Fällen war die Häufigkeit der leichten und moderaten Nebenwirkungen erhöht. "Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Vergabe zweier unterschiedlicher Dosen zu vermehrten Arbeitsausfällen am Tag nach der Impfung führt", sagte Matthew Snape von der Uni Oxford, der die Studie leitet. Das sei etwa wichtig für die Planung von Impfungen bei Beschäftigten im Gesundheitsbereich.

830 Testpersonen über 50 Jahre

Betrachtet wurden 830 Freiwillige im Alter von über 50 Jahren, die in vier Gruppen jeweils zwei Impfdosen gleicher Art und in unterschiedlicher Reihenfolge je zuerst das eine und dann das andere Präparat erhielten. Es sei möglich, dass die Nebenwirkungen bei jüngeren Menschen noch verbreiteter seien, hieß es in der Mitteilung weiter. Im April wurde die Studie um weitere Varianten mit den Impfstoffen Moderna und Novavax als Zweitdosis nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca oder Biontech/Pfizer erweitert – die Ergebnisse dazu stehen noch aus.

Impfgeschwindigkeit erhöhen

Ausgangspunkt der Studie sind Überlegungen, wegen der Versorgungsengpässe die Impfungen zu kombinieren, um die Impfgeschwindigkeit weiter zu erhöhen. "Es besteht ein großes internationales Interesse an der Kombination der COVID-19-Impfungen, um Versorgungsengpässe abzufedern und die Impfgeschwindigkeit zu erhöhen", schreiben die Autoren. Zudem hätten mehrere Länder ihre Empfehlungen für das Vakzin von Astrazeneca geändert. Mit diesem Impfstoff geimpfte Personen sollen als zweite Dosis einen alternativen Impfstoff sollten.

Link zur Studie

Die Untersuchung ist unter dem Titel "Heterologous prime-boost COVID-19 vaccination: initial reactogenicity data" im Fachmagazin The Lancet erschienen.

(dpa/kt)

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