Covid-19 Corona-Boostern mit Biontech oder Moderna?
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22. November 2021, 15:00 Uhr
Moderna ist ein guter, sicherer und sehr wirksamer Impfstoff – sagt der amtierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Er forderte die Ärzte auf, den Impfstoff verstärkt für das Boostern zu nutzen. Aber nicht bei allen ist das möglich. Dabei hat der Impfstoff einige entscheidende Vorteile.
- Bei wem die Impfung gegen Covid-19 länger als sechs Monate her ist, der sollte seinen Impfschutz jetzt auffrischen lassen.
- Der Impfstoff von Biontech ist knapp, allerdings gibt es noch viele Reserven des Impfstoffs von Moderna.
- Moderna gilt als Impfung mit etwas stärkeren Impfreaktionen, deshalb wird er für unter 30-Jährige nicht empfohlen. Allerdings haben mit Moderna Geimpfte anschließend einen besseren Immunschutz. Sie erleiden deutlich seltener Durchbruchsinfektionen.
Bis zum Jahresende werden ca. 25-30 Millionen Auffrischungsimpfungen nötig sein, 24 Millionen Impfdosen von Biontech (Comirnaty) stehen zur Verfügung, so Jens Spahn am Montag (22.11.) in einer Pressekonferenz. Mit anderen Worten: Wir brauchen auch Millionen Impfdosen von Moderna (Spikevax), und eigentlich spricht auch nichts dagegen. Für die meisten zumindest. Denn für unter 30-Jährige empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung mit Biontech, auch bei einer Auffrischungsimpfung. Das liegt daran, dass der Impfstoff von Moderna im Vergleich zu dem von Biontech ein etwas erhöhtes Risiko hat, dass es infolge der Impfung in seltenen Fällen vor allem bei Jüngeren zu Herzmuskelentzündungen kommt.
Anderer Impfstoff – mehr Aufklärungsbedarf
Aus Sicht der Ärzte gibt es einen weiteren Einwand. Die Umstellung auf Moderna kostet Zeit, auch für die Aufklärung oder eventuell nötige Überzeugungsgespräche. "Das weiß ich und das bedauere ich auch", so der geschäftsführende Gesundheitsminister. Für die Kommunikation in der aktuellen Krisensituation war sein Vorschlag, weniger Biontech auszuliefern und damit durch die Hintertür mehr Moderna verimpfen zu können, ein klassischer Bärendienst. Denn abgesehen von den oben genannten Einschränkungen spricht sehr viel dafür, sich jetzt mit Moderna eine Booster-Impfung geben zu lassen.
Kreuzimpfung kann den Schutz verstärken
Wer seine Erstimpfung mit Biontech bekommen hat, und jetzt vor der Wahl steht, hat keinen Grund Moderna abzulehnen, im Gegenteil. Die Untersuchungen der vergangenen Monate haben nämlich gezeigt, dass eine Kreuzimpfung sehr sinnvoll sein kann, weil sie häufig eine stärkere Immunantwort anregt. Insbesondere bei den Menschen, die mit einem der Vektorimpfstoffe geimpft wurden, hat sich bei der Kreuzimpfung ein deutlich besserer Schutz ausgebildet. Der Biochemiker und RNA-Spezialist Rob Swanda berichtet in seinem Blog von mehreren aktuellen Publikationen, die höhere Antikörperspiegel nach Kreuzimpfungen belegten. Demnach könnte es sogar sinnvoll sein, auch die beiden mRNA-Impfstoffe miteinander zu kombinieren.
Moderna hatte schon vorher bessere Werte
Erste Untersuchungen über die Wirksamkeit der verschiedenen mRNA-Impfstoffe hatten bereits Anfang November gezeigt: Spikevax von Moderna schützte deutlich länger als Comirnaty von Biontech. Ein Grund, warum Biontech-Geimpfte die Booster-Impfung jetzt schneller brauchen. Dort lässt der Impfschutz bereits nach vier Monaten deutlich nach, bei Moderna tritt das erst ab dem sechsten Monat auf.
Und die Nebenwirkungen?
Abgesehen von den leicht erhöhten Werten für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Myo- und Perikarditis), die zur Empfehlung der STIKO geführt haben, sind die Nebenwirkungen bei beiden mRNA-Impfstoffen vergleichbar. Häufigste Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Gelenk-, Glieder- und Kopfschmerzen. Die meisten Reaktionen seien nach der zweiten Injektion aufgetreten. Nach Angaben des RKI sind Häufigkeit und Art möglicher Nebenwirkungen nach der Auffrischimpfung vergleichbar mit denen nach der 2. Impfung. Und was Myo- und Perikarditis angeht: Diese Entzündungsreaktionen heilen in der Regel in wenigen Wochen ohne bleibende Schäden aus, stellen also ein eher geringes gesundheitliches Risiko dar.
gp/ens/kk
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