Kanadische Studie Kann die Legalisierung von Cannabis zu mehr Verkehrstoten führen?
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06. April 2021, 06:15 Uhr
Seit 2018 ist der Besitz von Cannabis legal in Kanada. Forschende aus dem nordamerikanischen Land haben nun untersucht, wie sich das auf die Verkehrsunfälle auswirkt – es kann tödliche Folgen haben.
Die Wissenschaftler der McGill-Universität untersuchten dafür die Situation vor der Cannabis-Legalisierung 2018 und danach im Jahr 2019. Die Zahl der Konsumenten nahm in diesem Zeitraum von 14 auf 17 Prozent zu. Von denen mit Führerschein gaben 13 Prozent an, dass sie innerhalb von zwei Stunden nach dem Konsum mit dem Auto gefahren seien.
Kiffen kostet im kanadischen Verkehr 1,1 Milliarden pro Jahr
Erfahrungen aus den USA, wo in einigen Bundesstaaten der Cannabis-Konsum schon länger erlaubt ist, hätten einen kleinen, aber spürbaren Anstieg bei den Verkehrstoten ergeben, erklärten die Autoren. "Auf Kanada bezogen, könnte das 308 zusätzliche Tote im Straßenverkehr bedeuten", so die Co-Autorin Sarah Windle. Bei rund 1.900 Verkehrstoten pro Jahr in Kanada wäre das eine Steigerung um fast ein Sechstel.
Laut der im Fachmagazin "Canadian Medical Association Journal" erschienenen Studie könnten die Unfälle mit Cannabis allein in Kanada jährliche Kosten von 1,1 Milliarden Dollar verursachen. Die Forschenden sehen vor allem die Gesundheitsbranche in der Pflicht: "Ärzte und andere Experten sollten die Patienten über den sicheren Gebrauch von Cannabis-Produkten aufklären und dabei besonders darauf hinweisen, wie gefährlich das Autofahren unter Cannabis-Einfluss (und noch mehr in Verbindung mit Alkohol) sein kann und dass mindestens sechs Stunden zwischen dem Konsum und der nächsten Fahrt liegen sollten", betonen die Autoren. Aber auch gesetzliche Regeln und ein gesteigertes öffentliches Bewusstsein für die Probleme könnten die Zahl der THC-bedingten Unfälle verringern.
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