Zeckenkrankheit Borreliose-Impfung: Valneva und Pfizer starten Zulassungs-Studie
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09. August 2022, 14:41 Uhr
Die Impfstoff-Hersteller Valneva und Pfizer haben eine klinische Phase-3-Studie ihres Impfstoffs gegen Borreliose gestartet. Ist der Test erfolgreich, gäbe es endlich eine Impfung gegen die Zeckenkrankheit.
Gegen die von Zecken übertragene FSME gibt es bereits eine Impfung. Gegen die ebenfalls von den Spinnentieren übertragenen Borrelien allerdings noch nicht. Doch das könnte sich bald ändern, denn der europäische Impfstoffhersteller Valneva und sein Partner Pfizer haben jetzt die finale dritte Phase der klinischen Erprobung einer Impfung gegen die bakterielle Infektion gestartet.
Borreliose: Impfung soll Übertragung der Bakterien verhindern
Die beiden Unternehmen haben dafür rund 50 Standorte ausgewählt, also Kliniken und Arztpraxen, an denen die Teilnehmenden entweder die Impfung oder ein Placebo bekommen. Die Standorte befinden sich alle in Gebieten, in den die Lyme-Borreliose häufig von Zecken übertragen wird. Dazu gehören neben Deutschland und den USA auch Finnland, Schweden, Polen und die Niederlande.
Dort werden insgesamt 6.000 Teilnehmende ab einem Alter von fünf Jahren rekrutiert. Sie erhalten je drei Dosen des Impfstoffkandidaten VLA15 oder eines Placebos als Erstimpfung. Später folgt noch eine weitere Boosterdosis. VLA15 ist ein sogenannter Protein-Impfstoff, der sich gegen mehrere Typen des Oberflächeneiweißes OspA der Bakterien richtet. Die Impfung soll eine Immunreaktion trainieren, die bei einem Zeckenbiss verhindert, dass die Borrelien die Zecke überhaupt verlassen und die Menschen anstecken können.
Klimawandel begünstigt Ausbreitung von Überträger-Zecken
Infektionen mit Borreliose werden durch den Klimawandel zu einem wachsenden Problem. In Deutschland haben sich besonders in Sachsen und Thüringen Zecken ausgebreitet, die mit den Bakterien infiziert sind. Sie fühlen sich wegen der warmen Temperaturen und milden Winter immer wohler. In ländlichen Regionen der USA zeigen Versicherungsdaten mehr als eine Verdreifachung der Fälle in den vergangenen 15 Jahren.
Zwar kann eine Infektion jederzeit mit Antibiotika bekämpft werden. Doch richtig gefährlich kann die Krankheit trotzdem werden, wenn sie nicht entdeckt wird. In dem Fall können die Bakterien das Nervenwasser erreichen und dort lange anhaltende Schäden verursachen, die mitunter zu Lähmungen führen und heftigen Gelenkschmerzen. Eine Impfung könnte, wenn sie sich als wirksam erweist, einen Schutz vor diesen gefürchteten Spätwirkungen bieten.
(ens)
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