Ilmenau School of Green Electronics
Bildrechte: Christoph Gorke, TU Ilmenau

Wissen-News TU Ilmenau: School of Green Electronics startet

10. Dezember 2024, 12:18 Uhr

Klimaneutrale Informationstechnologie der Zukunft zu entwickeln, ist Ziel von zwölf Projekten an der TU Ilmenau. Dafür stehen in den nächsten vier Jahren 5,2 Millionen Euro aus der Carl-Zeiss-Stiftung zur Verfügung.

Mit einer Kick-off-Veranstaltung am 16. und 17. Dezember startet an der Technischen Universität Ilmenau offiziell die "Ilmenau School of Green Electronics". Vier Jahre lang entwickeln dann junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär Informationstechnologie der Zukunft, die weitgehend klimaneutral ist.

Anfang des Jahres waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Ilmenau aufgerufen, innovative Projektideen für die Ilmenau School of Green Electronics einzureichen, die mindestens zwei von drei vorgegebenen Themen abdecken sollten: energieeffizientes Computing, bioinspirierte Mikroelektronik und/oder intelligente Werkstoffe, Bauelemente und Technologien. Ausgewählt wurden schließlich zwölf interdisziplinäre Green-Electronics-Projekte, in denen nun jeweils zwei Forscher und ein Promovierender über vier Jahre hinweg leistungsstarke, aber energieeffiziente Systeme entwickeln.

Durch die digitale Revolution mit neuen Technologien und immer stärkerem Einsatz von künstlicher Intelligenz steigt der Energiebedarf rasant. Nach Aussagen des Weltklimarats werden schon heute rund zwölf Prozent der weltweit produzierten elektrischen Energie allein für Hardware verbraucht, die rund um den Globus in IT-Anwendungen eingesetzt wird, heißt es in einer Mitteilung der TU Ilmenau, Tendenz stark steigend. In der Ilmenau School of Green Electronics werde deshalb energieeffiziente Informationstechnologie entwickelt, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette – bei ihrer Herstellung, ihrer Reparatur und ihrem Recycling – weitgehend klimaneutral ist.

Neuromorphe Computer: Energieeffizient wie ein menschliches Gehirn

Eines der zwölf ausgewählten Projekte beschäftigt sich beispielsweise mit der Entwicklung sogenannter neuromorpher Computer, die nach einem besonders energieeffizienten biologischen Vorbild arbeiten: dem menschlichen Gehirn. Wie das Gehirn soll auch der Rechner Energie sparen, indem er die über die "Nervenbahnen" von den "Sinnesorganen" eintreffenden Informationen auf das absolut Wesentliche reduziert. Neuromorphe Computerchips, die nach dem Beispiel des menschlichen Nervennetzes aufgebaut sind, nutzen dieses Prinzip, um mit möglichst wenig Energie Höchstleistungen zu bringen.

Die zwölf Promovierendenstellen der Ilmenau School of Green Electronics werden einschließlich aller Sach- und Verbrauchsmittel, Konferenzreisen und Auslandsaufenthalte von der Carl-Zeiss-Stiftung für vier Jahre mit knapp 5,2 Millionen Euro gefördert.

rr/pm

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringen-Journal | 16. Dezember 2024 | 19:00 Uhr

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