Adventskalender, Türchen 1 Buchempfehlung: Simply - Zukunftstechnologien
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01. Dezember 2024, 05:00 Uhr
Coffee-Table-Lektüre in einer Hipster-Wohnstube? Oder Notanker für alle, die versehentlich auf einem Fachkongress für Biotechnologien landen? Florian Zinner sieht vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für ein Buch, über das sich seiner Meinung nach sehr unterschiedliche Menschen freuen könnten.
Lektüre für wirklich jede Gelegenheit
Das Praktische an diesem Buch: Darüber würden sich alle freuen. Diejenigen, die gern etwas länger am stillen Örtchen sitzen, um sich ausführlich der dort vorrätigen Lektüre zu widmen. Und diejenigen, die sich gern mal am stillen Örtchen einer Lektüre widmen würden, bei denen es aber immer viel zu schnell geht, als dass es sich lohnen würde. Und außerdem würden sich alle freuen, die generell "viel zu wenig Zeit zum Lesen" haben (mimimi …). Denn das Praktische an "Simply. Zukunftstechnologien" ist, dass man pro Kapitel nur eine Seite zu lesen braucht, um fertig zu sein. Und diese Seite hat immer ein großes Bild.
Alles, was für die zünftige Zukunft brauchen
Wenn Sie sich fragen: Worum geht es in diesem Buch, wäre es wäre einfacher, zu sagen, worum es nicht geht. Also: Es geht um sich selbst reparierende Werkstoffe, um neue Gentechnik, um Laborfleisch und fliegende Taxis, um Gehirn-Computer-Schnittstellen, nachhaltige Batterien, intelligente Städte und Weltraumkolonien. Alles, was man halt so braucht für eine zünftige Zukunft. Worum es aber eigentlich geht: Die Technologie der Zukunft zu verstehen, ohne viel Zeit investieren zu müssen, ohne Wikipedia zu bemühen, ohne einen KI-Chat zu aktivieren. Das Werk kommt dabei erfrischend aktuell daher. Die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid erhält zur Feier der Vollständigkeit sogar eine Doppelseite spendiert, die für KI-Anwendungen grundlegenden künstlichen neuronalen Netze sogar gleich zweimal eine Doppelseite. Andere werden indes froh sein, das Thema Quanten-Computer ein für alle Mal in guten sechzig Sekunden abgehandelt zu bekommen. Oder dankbar, endlich zu wissen, was dieses Metaversum sein soll.
Toll erklärt und auch noch kurz!
Autorin des Buchs ist Hilary Lamb, die all das vereint, was man sich von einer Wissenschaftsjournalistin oder einem Wissenschaftsjournalisten nur so wünscht: Eine studierte Physikerin, die Forschung nicht nur erklären kann, sondern das auch noch in einer erstaunlichen Kürze schafft. Aus ihrer Feder stammen weitere Werke der Simply-Reihe zum Thema Quantenphysik und Künstliche Intelligenz. Beim vorliegenden Titel unter die Arme gegriffen hat ihr die Wissenschaftsjournalistin Bea Perks. Ein Hoch auch auf die Übersetzerin Birgit Reit.
WC oder KI-Kongress – dieses Buch passt immer
Seine vielseitige Verwendung macht dieses Buch so besonders: Mit dem leuchtend grünen Einband eignet es sich hervorragend als Coffee-Table-Lektüre in einer Hipster-Wohnstube. Durch das handliche Format passt es zudem als Notanker in jede Tasche, falls man einmal versehentlich auf einem Fachkongress für Biotechnologien landet und etwas mitreden möchte. Und natürlich macht es sich hervorragend auf dem Spülkasten, immer griffbereit, die nächste Sitzung nicht mit Sitzen zu vertrödeln, sondern aufzuholen, was einem in der Schule niemand beibringen konnte. Vielseitigkeit zeigt es auch im Gebrauch: Man kann die Überschriften lesen, muss man aber nicht. Vielleicht liegt es der einen, dem anderen eher, sich durch die hübschen zeitgenössischen Illustrationen zu blättern, zu staunen und zu fragen, was da eigentlich dargestellt wird und so einen Zugang zu Dingen wie Blockchains, Edge-Knoten oder Aerogelen zu entwickeln.
Beton oder Zement: Wie war das nochmal?
Woraus besteht Beton? Na? Ist das nun Pi mal Daumen das gleiche wie Zement, oder wie oder was? Manchmal sind die einfachen Dinge unangenehm kompliziert, vor allem, wenn es darum geht, sie in unvorhergesehenen Smalltalkrunden schnell abrufen zu können. Nach der Lektüre wird die Lesendenschaft wohl kaum wieder vergessen, dass Beton aus Zement, Wasser und Zuschlag besteht. Und auch nicht, wie man die sich die ganze Nummer klimafreundlicher gestalten ließe. Wer's genau wissen möchte: Seite 146.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 04. Dezember 2024 | 16:10 Uhr
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