Mond
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Wissen-News Mond ist älter als bisher angenommen

19. Dezember 2024, 11:21 Uhr

Ein irdisches Phänomen heizte dem Mond einst ordentlich ein. Das führte zu falschen Altersschätzungen für unseren staubigen Begleiter.

Der Mond ist Analysen zufolge zwischen 80 und 180 Millionen Jahre älter als bislang angenommen. Wie ein Forscher-Trio aus den USA, Frankreich und Deutschland berichtet, hat die Gezeitenwirkung der Erde den Erdtrabanten vor 4,35 Milliarden Jahren noch einmal kräftig aufgeheizt. Dadurch sind große Mengen an Magma aus dem Inneren an die Oberfläche gedrungen. Das Alter der meisten Gesteinsproben von der Mondoberfläche spiegele die Erkaltung dieses Magmas und nicht die Entstehung des Mondes wider, so die Wissenschaftler im Fachblatt "Nature".

Planetare Katastrophe als Geburtshelfer für den Erd-Trabanten

Kurz nach der Entstehung der Ur-Erde vor etwa 4,5 Milliarden Jahren hatte es im Sonnensystem noch einmal gewaltig gekracht: Der marsgroße Himmelskörper Theia stieß mit der Ur-Erde zusammen. Der Zusammenprall katapultierte große Mengen an glühendem Gestein aus Kruste und Mantel der beiden Himmelskörper ins Weltall - aus diesen Überresten der planetaren Katastrophe bildete sich der Mond.

Oberfläche des Mondes
Gesteinsproben vom Mond halfen, das Alter des Himmelskörpers zu bestimmen. Bildrechte: imago images/Science Photo Library

Aber wann genau geschah das? Von den "Apollo"-Astronauten und einer Reihe unbemannter Missionen zur Erde gebrachte Gesteinsproben lieferten ein Alter von 4,35 Milliarden Jahren für das Erkalten der Mondoberfläche. Deshalb galt dies bislang als Alter des Erdtrabanten. Doch die Forscher fanden auch kristalline Einschlüsse im Mondgestein, sogenannte Zirkone, die älter waren. Das weckte Zweifel am angenommenen Mondalter.

Wissen

Ansicht des Mondes mit einer reliefartigen Struktur der Zahl 10. 12 min
Was wissen wir über den Mond? Bildrechte: MDR

MDR Di 30.08.2022 12:00Uhr 11:36 min

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Gezeitenkräfte heizten Mond auf

Francis Nimmo von der University of California, Thorsten Kleine vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen und Alessandro Morbidelli von der Universität Sorbonne präsentieren jetzt eine Lösung für das Dilemma. Der frisch entstandene Mond zog seine Bahn demnach zunächst auf einer stark elliptischen Bahn sehr nahe an der Erde. Dabei durchlief der Erdtrabant eine Phase sehr starker Gezeitenkräfte, die sein Inneres aufheizten, Magma an die Oberfläche transportierten und so für eine scheinbare Verjüngung sorgten. Die Überlegungen der drei Forscher liefern nun ein Alter von 4,43 bis 4,53 Milliarden Jahren für den Mond. Das, so betonen die Wissenschaftler, passe auch viel besser zu den dynamischen Modellen der Planetenentstehung im Sonnensystem.

dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 06. Dezember 2024 | 10:00 Uhr

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