Mondnacht überstanden Japanische Slim-Mission zum dritten Mal aus Mondschlaf aufgewacht
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25. April 2024, 14:08 Uhr
Niemand hätte damit gerechnet, dass die japanische Slim-Mission nach den kalten Mondnächten wieder aufwacht. Im April schafft die Landefähre das zum dritten Mal – obwohl sie nicht für die starken Temperaturschwankungen auf dem Mond konstruiert wurde.
Die japanische Mondlandefähre Slim scheint allen Widrigkeiten auf unserem stellaren Nachbarn zu trotzen. Mitte April ist Slim zum dritten Mal aus einer Mondnacht aufgewacht. Am 23. April 2024 erreichte die Erde das Signal über die erfolgreiche Reaktivierung.
Japans Mondsonde ist starken Temperaturschwankungen ausgesetzt
Dabei ist die Konstruktion des Raumfahrzeugs jedoch nicht für die kalten Nächte auf dem Trabanten ausgelegt. Diese dauern etwa 14 Erdentage an und die Temperaturen fallen währenddessen auf -170 Grad Celsius.
Sobald die Sonne auf dem Mond wieder aufgeht, steigen die Temperaturen auf etwa +100 Grad Celsius an. Diese starken Schwankungen sollten dem Lander und seinen Instrumenten eigentlich zum Verhängnis werden. Besonders, weil Slim bei seiner Landung am 19. Januar 2019 unplanmäßig mit der Nase zum Boden zeigt. Die Solarkollektoren bekommen dadurch weniger Sonne ab – ergo weniger Strom erzeugen.
Mondfähre Slim: Primäre Funktionen sind intakt
Die erste Mondnacht begann am 31. Januar und endete am 15. Februar. Anschließend hatte die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa versucht, den Kontakt zur Landefähre wieder herzustellen. Überraschenderweise erfolgreich. Die nächste Nacht brach am 29. Februar ein. Bei einem erneuten Betriebsversuch Mitte März stellte die Jaxa fest, dass die wichtigsten Funktionen des Landers noch funktionierten. Und das scheint auch jetzt wieder der Fall zu sein.
"Slim hat seine primären Funktionen auch nach drei Übernachtungen beibehalten, was in seinem Design nicht vorgesehen war", verkündet die Raumfahrtbehörde über den Kurznachrichtendienst X. "Wir werden den Zustand von Slim weiterhin genau überwachen und hoffen, Bereiche zu identifizieren, die sich in Abhängigkeit von der lunaren Tages- und Nachtumgebung verschlechtern, sowie Bereiche, die nicht anfällig für Verschlechterungen sind."
Internationale Zusammenarbeit: Indischer Orbiter beobachtet japanische Landefähre
Während Slim erneut Bilder von der Mondoberfläche sendet, nutzte der unabhängige indische Forscher Chandra Tungathurthi den Orbiter Chandrayaan-2 für eine Überwachung aus dem Weltraum. Einige der Bilder, die er aufgenommen hat, hat er in seinem X-Feed veröffentlicht.
Tungathurthi schrieb: "Ich habe Slim mit der hochauflösenden Orbitalkamera an Bord von Chandrayaan-2 [auf der Mondoberfläche] entdeckt", schreibt Tungathurthi. Seine Aufnahme entstand am 16. März 2024 mit einer Auflösung von 16 Zentimetern pro Pixel. "Wegen des niedrigen Sonnenstandes sieht man lang gezogene Schatten."
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 25. April 2024 | 12:45 Uhr
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