Beobachtungen der Scheibe aus Gas und kosmischem Staub um den jungen Stern HD 142527 mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) zeigen riesige Gasströme, die durch die Lücke in der Scheibe fließen.
Beobachtungen der Scheibe aus Gas und kosmischem Staub um den jungen Stern HD 142527 mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) zeigen riesige Gasströme, die durch die Lücke in der Scheibe fließen. Bildrechte: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), S. Casassus et al.

Astronomie Zum ersten Mal: Magnetfeld um jungen Stern beobachtet. Entstehen dort Planeten?

06. Februar 2025, 15:42 Uhr

Mit einer neuen Methode könnte mehr über die Entstehungsvorgänge von jungen Planeten herausgefunden werden.

Ein internationales astronomisches Forschungsteam unter der Leitung des Nationalen Astronomischen Observatoriums von Japan hat erstmals das Magnetfeld um einen jungen Stern beobachtet. Dieser Stern mit der Bezeichnung HD 142527 liegt 512 Lichtjahre entfernt in Richtung Sternbild Lupus und wurde mit dem Alma-Radioteleskop-Observatorium (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array) in der chilenischen Atacama-Wüste beobachtet. In der Fachwelt wird davon ausgegangen, dass sich Planeten um diesen jungen Stern bilden.

Wie bilden sich Planeten?

Planeten bilden sich in turbulenten Gas- und Staubscheiben um junge Sterne, die als protoplanetare Scheiben bezeichnet werden. Laut den gängigen Theorien scheint der erste Schritt zur Planetenentstehung zu sein, dass Staubkörner miteinander kollidieren und zusammenkleben.

ALMA-Beobachtungen der protoplanetaren Scheibe um HD 142527. Die weißen Balken zeigen die Richtungen des Magnetfeldes, die durch die Ausrichtung der Staubkörner offenbart werden.
ALMA-Beobachtungen der protoplanetaren Scheibe um HD 142527. Die weißen Balken zeigen die Richtungen des Magnetfeldes, die durch die Ausrichtung der Staubkörner offenbart werden. Bildrechte: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), S. Ohashi et al.

Wie sich die Staubkörper in der protoplanetaren Scheibe bewegen, wird durch viele unterschiedliche Kräfte beeinflusst. Eine davon ist der Magnetismus. Bisher war es jedoch nicht möglich, sie dort zu messen.

Magnetfeldlinien und Staubkörner: It’s a match!

Das Forschungsteam fand jetzt heraus, dass die Lage der Staubkörner mit den Magnetfeldlinien übereinstimmte. Die unsichtbaren Magnetfeldlinien waren damit plötzlich sichtbar und das Team konnte die dreidimensionale Struktur des Magnetfeldes messen – ähnlich wie Eisenspäne, die das Magnetfeld um einen Magneten enthüllen.

Laut der Forschungsgruppe könnte die gemessene dreidimensionale Struktur starke Turbulenzen mit der protoplanetaren Scheibe erzeugen. Die Stärke des Magnetfeldes beträgt 0,3 Milligaus – ein typischer Kühlschrankmagnet hat ein Magnetfeld von etwa 1.000.000 Milligaus.

Zukünftig möchte die Gruppe ihre Methode auf andere Sterne anwenden und das Magnetfeld näher am Stern messen. Vielleicht können dadurch die Anfänge der Planetenbildung besser verstanden werden.

Links/Studien

Die Studie wurde am 5. Februar 2025 in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht: Observationally derived magnetic field strength and 3D components in the HD 142527 disk.

pk

Dieses Thema im Programm: MDR+ | Wissen | 27. September 2024 | 06:59 Uhr

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