Nachthimmel Jupiter und Mars am Goldenen Tor der Ekliptik
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16. Juli 2024, 12:17 Uhr
Plejaden und Hyaden sind die bekanntesten Sternhaufen. Sie sind mit bloßem Auge sichtbar und bilden das Goldene Tor der Ekliptik. Im Juli wandert der Mars hindurch.
Taurus, das Sternbild Stier, steht in diesen Nächten tief am östlichen Horizont. Die beiden Sternhaufen der Plejaden und Hyaden sind Teil dieses Sternbildes und bilden gleichzeitig das sogenannte Große Tor der Ekliptik. Wir wissen heute, dass Taurus und die beiden Sternenkonstellationen bereits unsere Vorfahren vor Jahrtausenden erkannt haben. Es gibt Vermutungen, dass schon die Bewohner der steinzeitlichen Höhlen von Lascaux im heutigen Frankreich, diese Sterne vor über 15.000 Jahren an die Wand gemalt haben. Sicher ist auf jeden Fall, dass die Auntjetitzer vor rund 4.000 Jahren die Plejaden auf der Himmelscheibe von Nebra verewigten.
Die Planeten und auch der Mond wandern im Laufe der Zeit immer wieder zwischen diesen beiden Sternhaufen hindurch. Das liegt daran, dass sich unsere Planeten ähnlich wie die Sonne durch den Nachthimmel bewegen. Bei der Sonne heißt das Ekliptik.
Planeten- und Sonnenbahn: Ekliptik
Ekliptik wird die scheinbare Bahn der Sonne um die Erde genannt. Man stelle sich vor, die Sonne würde jeden Tag zur selben Uhrzeit einen Abdruck am Himmel hinterlassen. Dann hätte man nach einem Jahr eine gleichmäßige Spur von 365 Abdrücken rund um den Himmel herum. Und diese Spur würde entlang der bekannten Tierkreis-Sternbilder verlaufen, also Schütze, Steinbock, Wassermann und so weiter.
Jetzt im Juli sind Jupiter und Mars direkt neben den beiden Sternhaufen zu sehen. Dafür müssen Sie in den frühen Morgenstunden (nicht vor drei Uhr) Richtung Osten schauen. Jupiter ist links oberhalb der Hyaden, dessen hellster Stern Aldebaran ebenfalls gut zu sehen. Mars steht Mitte Juli oben rechts direkt neben den Plejaden. Zum Ende des Monats wandert er immer weiter zwischen die beiden Haufen, am Morgen des 28. Juli steht er direkt in der Mitte. In den Tagen darauf wandert er weiter und nähert sich bis Mitte August immer weiter Jupiter an. Von uns aus gesehen fast so nahe wie die großen Jupitermonde.
So klappt es mit dem Blick in die Sterne
Für all das brauchen Sie jedoch klare Nächte, freien, unverbauten Blick Richtung Osten und möglichst wenig störendes Licht. Für unser Gehirn wirken Mond und Sterne besonders groß, wenn sie am Horizont stehen. Deshalb nicht enttäuscht sein, falls auf Ihrem Smartphone-Foto kaum was zu sehen ist. Dafür gibt es sogar einen Begriff: Mondtäuschung. Aber mit ein paar Tricks kriegen Sie vielleicht doch ein gutes Bild hin – wenn Sie schon so früh aufstehen.
(gp, pk)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ferientipps | 15. Juli 2024 | 15:30 Uhr