Bild des jungen Stern HL Tauri. In der Mitte iste in kleiner hellblauer Fleck umgeben von einer dunkelblauen Wolke, die den Wasserdampf darstellt. Darum befinden sich mehrere rote Ringe.
Astronomen haben Wasserdampf in einer Scheibe um einen jungen Stern gefunden, genau dort, wo sich möglicherweise Planeten bilden. Auf diesem Bild zeigen die neuen Beobachtungen des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), an dem die ESO beteiligt ist, den Wasserdampf in blauen Schattierungen. In der Nähe des Zentrums der Scheibe, wo der junge Stern lebt, ist die Umgebung heißer und das Gas heller. Die rot gefärbten Ringe sind frühere ALMA-Beobachtungen, die die Verteilung von Staub um den Stern zeigen. Bildrechte: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/S. Facchini et al.

WISSEN NEWS Wasserdampf in jungen Planetensystemen entdeckt

03. März 2024, 15:59 Uhr

Astronomen haben Wasserdampf in der Staubscheibe des jungen Sterns HL Tauri entdeckt. Dieses Wasser könnte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung junger Planeten spielen.

Forschende haben Wasser in der Scheibe eines jungen Stern gefunden, genau dort, wo sich möglicherweise Planeten bilden. Ermöglicht wurde die Entdeckung durch das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), an dem die Europäische Südsternwarte (ESO) beteiligt ist.

Staubkörner als Keimzelle für die Planetenentstehung

Der junge Stern HL-Tauri ist nicht mehr als eine Million Jahre alt und befindet sich ungefähr 450 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er ist von einer Staubscheibe umgeben. Diese besteht aus einer Reihe konzentrischer heller Ringe, die von dunklen Lücken getrennt werden. Diese Form ist entstanden, weil Staubteilchen auf ihrer Umlaufbahn durch viele Kollisionen aneinanderhaften und zu Klumpen von der Größe von Sandkörnern oder Kieselsteinen heranwachsen. Schlussendlich können sich Asteroiden, Kometen und sogar Planeten in der Scheibe bilden. Junge Planeten reißen die Scheibe auf und erzeugen Ringe, Spalten und Lücken.

Einfluss von Wasser bei der Planetenentstehung

In einer solchen Lücke innerhalb der Staubscheibe konnten Astronomen nun eine beträchtliche Menge an Wasser entdecken. Insgesamt sei es mehr als dreimal so viel wie alle Ozeane der Erde beherbergen. Dieser Fund deutet darauf hin, dass Wasserdampf die chemische Zusammensetzung von Planeten, die sich in dieser Region bilden, beeinflussen könnte.

Die Astronomen nehmen an, dass dort, wo es kalt genug ist, das Wasser auf den Staubpartikeln gefriert, Dinge besser aneinander haften, was ein idealer Ort für die Planetenbildung wäre.

Dirk Schlesier 8 min
Bildrechte: Dirk Schlesier, Planetarium Halle (Saale), pixabay, MDR
8 min

Dirk Schlesier, der Leiter des Planetariums in Halle (Saale), hat mit MDR WISSEN über das astronomische Jahr 2024 geredet.

MDR FERNSEHEN Fr 15.12.2023 13:55Uhr 07:40 min

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