47 Millionen Jahre alt Weltweit ältester Python kam aus Europa
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16. Dezember 2020, 19:00 Uhr
Die ältesten Pythons der Welt kamen aus Europa. Das belegt ein 47 Millionen Jahre alter Fossilien-Fund aus dem hessischen Messel. Heute kommen die Riesenschlangen vorwiegend in Afrika, Südostasien und Australien vor. Doch ihren evolutionären Ursprung hatten sie vermutlich auf unserem Kontinent.
Im UNESCO Weltnaturerbe Grube Messel in Hessen haben Wissenschaftler die ältesten Pythons der Welt gefunden. Die vollständig erhaltenen fossilen Riesenschlangen sind rund 47 Millionen Jahre alt und etwa einen Meter lang, wie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt/Main mitteilte.
Beleg für europäischen Ursprung
Die vom Senckenberg-Paläontologen Krister Smith und seinem brasilianischen Kollegen Hussam Zaher von der Universität São Paulo im Fachjournal Biology Letters neu beschriebene Pythonart Messelopython freyi ist ein Beleg dafür, dass sich Pythons auch in Europa entwickelt haben. "Wo die Pythons ihren evolutionären Ursprung haben, war bislang unklar. Der Fund der neuen Pythonart in der Grube Messel ist daher ein sehr wichtiger Beleg für deren Evolutionsgeschichte", sagt Studienautor Smith.
Größte Schlangen der Welt
Pythonschlangen zählen mit Längen von über sechs Metern zu den größten Schlangen der Welt. Heute findet man Arten dieser Riesenschlangen vorwiegend in Afrika, Süd- und Südostasien sowie in Australien. Durch den neu beschriebenen Fund aus Hessen lässt sich nun belegen, dass es Pythons bereits zur Zeit des Eozäns, also vor etwa 47 Millionen Jahren, in Europa gab, erklärt Smith: "Unsere Analysen zeigen, dass sie sich auch hier entwickelt haben!"
Allerdings fehlten die großen Würgeschlangen dann eine Zeit lang auf dem europäischen Kontinent: Erst im Miozän, also vor 23 bis fünf Millionen Jahren, finden sich wieder Fossilien aus dieser Schlangenfamilie. "Als das globale Klima nach dem Miozän wieder abkühlte, verschwanden die Pythons dann wieder aus Europa", so Smith.
Pythons und Boas im selben Ökosystem
Anders als der Ur-Python aus Messel leben heutige Pythons von ihren anatomisch sehr ähnlichen Verwandten, den Boas, räumlich vollkommen getrennt. "In Messel lebten aber sowohl Messelopython freyi, als auch ursprüngliche Boas, wie Eoconstrictor fischeri, in einem Ökosystem. Die These, dass die beiden Schlangenfamilien konkurrieren und sich daher keinen Lebensraum teilen können, muss demnach überdacht werden", betont Smith.
Benannt wurde die neu entdeckte Python-Art Messelopython freyi nach ihrem Fundort Messel und dem Paläontologen Eberhard "Dino" Frey vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.
(dn)
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