Montag, 10.07.2023: Das heutige Datum - das Gegebene
Heute ist der 10. Juli. Ein Montag. Die neue Woche beginnt. Wenn man ein wenig recherchiert, dann findet man, dass das in Amerika „Tritt-nicht-auf-eine-Biene-Tag“ ist, oder ein „Tag des Teddybärs“ oder „Tag der Piña Colada“. Ich persönlich aber verbinde mit diesem Datum eigentlich nichts Besonderes, kein herausragendes Ereignis, kein Jubiläum, keinen Gedenktag oder Ähnliches. Es ist einfach das heutige Datum: der 10. Juli. Was aber viele von uns durch den häufigen und selbstverständlichen Gebrauch dieses Wortes „DATUM“ vielleicht nicht (mehr) wissen, ist, dass das Wort „DATUM“ aus dem Lateinischen übersetzt „das Gegebene“ heißt. Jedes Datum, jeder Tag ist mir also gegeben. Ich kann machen, was ich will, dass heute der 10. Juli ist, kann ich nicht ändern. Es ist einfach vorgegeben.
Und das trifft nicht nur beim Datum zu. Uns begegnen tagtäglich (sehr oft unentwegt) Daten - „Gegebenheiten“: das können Menschen, Dinge oder Ereignisse sein, die wir einfach vorfinden. Es lohnt sich vielleicht einmal, die Gegebenheiten eines Tages aufzulisten. Und man wird entdecken und bestimmt überrascht sein, dass es viel mehr Vorgefundenes, Gegebenes gibt im Laufe des Tages als eigene Pläne oder Wünsche. (Manche Wissenschaftler sprechen von einem durchschnittlichen Verhältnis von 80 % Gegebenem und nur 20 % selbst Geplantem.)
Das Datum, also das mir Gegebene, finde ich vor. Doch wie ich damit umgehe, das kann ich selbst entscheiden und gestalten. Die christliche Perspektive ist da sehr deutlich: Wir vermuten hinter den Daten, den Gegebenheiten, zunächst immer, dass es die Wirklichkeit ist, in die Gott uns gestellt hat, selbst dann, wenn sie unangenehm, herausfordernd oder erschreckend ist. Nicht Kampf gegen sie ist die Aufgabe, sondern Annahme und aktive Gestaltung des Vorgefundenen. Ein Gebet fasst das wunderbar zusammen: „Gott, dieser Tag, und was er bringen mag, sei mir aus deiner Hand gegeben: Sei es Leid oder Kühle, Glück oder Glut, alles ist gut. Lass es nur in deinem Namen geschehen, so werde ich die Fülle des Lebens sehen.“
Viel Freude heute bei der Gestaltung des Vorgefundenen!
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