Montag, 25.11.2024: Bekenntnis
"Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde." Mit diesen Worten beginnt das wohl am häufigsten in Deutschland gesprochene Bekenntnis. Ich spreche es auch sehr oft. In den meisten Gottesdiensten, die ich besuche, kommt dieses sogenannte Apostolische Glaubensbekenntnis vor.
Ein solches Bekenntnis hat eine wichtige Funktion. Es versucht zu beschreiben, was Christen in ihrem Glauben verbindet. Wenn Sie sich mit einzelnen Menschen unterhalten, die von sich sagen: "Ich bin Christ", und diese nach ihrem Glauben fragen, können Sie sehr viele verschiedene Antworten hören. Das ist normal und auch ganz in Ordnung so. Jeder Glaube ist individuell. Jeder Mensch macht eigene Erfahrungen mit Gott. Das setzt unterschiedliche Akzente.
Eine Gemeinschaft braucht aber etwas Gemeinsames. Das Glaubensbekenntnis ist eine solche Formulierung gemeinsamer Grundüberzeugungen. Es fasst die Grundlagen des christlichen Glaubens in wenigen Worten zusammen.
Ein Bekenntnis abzugeben erfordert manchmal auch Mut. Damit ist nicht nur eine innere Entscheidung verbunden: Ich sehe die Dinge so und nicht vollkommen anders. Es kommt auch dazu, diese Überzeugung nach außen zu vertreten. Denn so sehr Bekenntnisse nach innen verbinden, sind sie zugleich auch nach außen eine Unterscheidung von denen, die es anders sehen.
In Sachsen ist das Bekenntnis "Ich glaube an Gott" nicht mehr allgemein selbstverständlich. Manche würden vielleicht formulieren: "Ich glaube an die Liebe". Andere sagen vielleicht: "Ich glaube an das Leben". Wieder andere meinen: "Ich glaube nichts". Ich fände es spannend, wenn wir über unsere Bekenntnisse ins Gespräch kommen könnten. Da gibt es gewiss viel zu entdecken.