Dienstag, 26.11.2024: Gott, der Vater (I)

Welche Beziehung haben oder hatten Sie zu Ihren Eltern? Das Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern ist wohl mit das intensivste, das Menschen miteinander haben können. Auch mit dem Ehepartner kann die Beziehung sehr intensiv sein. Dennoch gibt es immer wieder viele Ehen und Partnerschaften, die auch wieder auseinandergehen. Die Beziehung von Eltern zu ihren Kindern ist von anderer Natur. Auch dort gibt es mitunter Krisen, Streit, Zerwürfnisse. Aber dennoch bleibt das eigene Kind das eigene Kind - egal, was es getan hat.

Harald Lamprecht, 2009 2 min
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2 min

gesprochen von Dr. Harald Lamprecht

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Di 26.11.2024 05:45Uhr 02:20 min

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Eltern lieben ihre Kinder bedingungslos. Wie auch sonst? Das neugeborene Kind kann ja selbst gar nichts leisten, um sich die Liebe der Eltern zu verdienen. Die elterliche Zuwendung ist also so etwas wie ein gewaltiger Vorschuss an Liebe und Vertrauen, der selbst dann noch anhält, wenn das Kind eine Trotzphase durchmacht oder in der Pubertät schwierig wird. Das gilt auch dann noch, wenn die Jugendliche ihre Autonomie und Selbständigkeit erkämpft, möglicherweise die Lehre vergeigt, und nur schwer auf eigene Füße kommt. Selbst Senioren verteidigen wacker den Termin im Kalender, an dem die Kinder zu Besuch kommen.

All dies schwingt mit, wenn Christen im Glaubensbekenntnis davon sprechen: "Ich glaube an Gott, den Vater". Diese vorauslaufende und unerschütterliche Liebe von Eltern zu ihren Kindern ist ein starkes Bild für das Verhältnis von Gott zu den Menschen. Man könnte auch formulieren: "Ich glaube an Gott, der wie Vater und Mutter für mich ist". Es geht nicht darum, Gott ein menschliches Geschlecht zuzuweisen. Es geht um diese Beziehung von Eltern zu ihren Kindern, die geprägt ist von starker unerschütterlicher Liebe ohne Vorbedingungen.

Können Sie sich vorstellen, welche Freude es alten Eltern machen kann, wenn die Tochter oder der Sohn, der viele Jahre nichts hat von sich hören lassen, anruft und einen Besuch ankündigt? Ob es bei Gott auch so ist, wenn Menschen beginnen, nach ihrem Schöpfer zu fragen?

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Holger Treutmann

Holger Treutmann

1963 in Springe bei Hannover geboren | verheiratet | 2 Kinder | Studium in Bethel, Göttingen, Berlin | 1989 1. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover | 1989-1993 Pharmareferent bei Astra-Chemicals Wedel/Hamburg | 1993-1995 Vikariat in Bröckel bei Celle | 1995 2. Theologisches Examen in der Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover | 1995 Wechsel in die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen | 1995-1999 Pfarrer in Eibenberg-Kemtau und Chemnitz-Reichenhain | 1999-2005 Pfarrer in St.-Pauli-Kreuz-Gemeinde Chemnitz | 2006 - Januar 2016 Pfarrer der Frauenkirche in Dresden | Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Notfallseelsorge Dresden | seit Februar 2016 Senderbeauftragter der Ev. Kirchen beim MDR und Rundfunkbeauftragter der Ev.-Lutherischen Landeskirche Sachsens

Kurzbiografie Dr. Harald Lamprecht

Dr. Harald Lamprecht

geboren 1970 in Dresden | verheiratet, drei Kinder | 1990 Theologiestudium in Leipzig, Göttingen und Halle | 1996 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Ökumenik, Konfessionskunde und Religionswissenschaft der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | 1999 Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und Geschäftsführer des Evangelischen Bundes, Landesverband Sachsen

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.