Montag, 07.04.2025: Herrjemine
"Herrjemine - was hast du denn hier gemacht" So hat meine Oma immer reagiert, wenn ich als Grundschülerin auf dem Gartentisch mit Gänseblümchen, Löwenzahn und jeder Menge Schlamm Gartenküche spielte.
Sie meinte es natürlich nicht dramatisch und schmunzelte dabei - mein matschiges Chaos fand sie wahrscheinlich ganz liebenswert. Ich fand das Wort witzig: Herrjemine. Das reimte sich schön. Ich hatte meine Oma sehr lieb und ich dachte: das hat sie sich bestimmt selbst ausgedacht.
Heute weiß ich: hatte sie nicht. Herrjemine - das setzt sich zusammen aus Herr jesus Domine. Wer also "Herrjemine" sagt, oder auch "Oje!" oder "Herrje!", der nennt den Namen von Jesus und den Titel Herr (auf latein eben: domine). Den haben ihm die frühen Christen gegeben, nachdem sie gemerkt haben: Jesus ist nicht irgendein Mensch, er ist der Sohn Gottes.
Er kann Dinge tun, die keiner sonst kann. Und er hat ein großes Interesse: Menschen lieben und ihnen helfen. Deshalb sagen wir heute noch "Herrjemine!" auch in Situationen, die nicht zum Schmunzeln sind, sondern eher zum Erschrecken.
"Oje!" entfährt uns, wenn etwas unerwartet Schlimmes passiert, wenn wir erstmal ganz schön bestürzt sind. Wir sind also mitten im Chaos mit "Herrjemine!" gleich an der richtigen Adresse. Denn wenn der Schreck groß ist, ist ein Gebet nie verkehrt.